7.5 Eine Universität, die die Welt verändert - Mutter des Friedens - Hak Ja Han Moon - Memoiren

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- Kapitel 7 - Die Wachstumsschmerzen von heute bringen den Sonnenschein von morgen -



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Eine Universität, die die Welt verändert


Der 3. November 1989 bleibt für mich ein unvergesslicher Tag. Ich war mit meiner Familie in das etwa eine Stunde südlich von Seoul gelegene Cheonan gefahren, um an der lang ersehnten Akkreditierungszeremonie der Sunghwa-Universität teilzunehmen. Während der Zeremonie erhielt ich einen Anruf aus Seoul. „Ihre Mutter befindet sich in einem kritischen Zustand. Sie wird bald in den Schoß Gottes zurückkehren.“

Sofort nach Ende der Zeremonie eilte ich zurück nach Seoul, um mit meiner Familie am Sterbebett meiner Mutter zu sein. Meine Mutter, Hong Soon-ae, verlor allmählich das Bewusstsein. Wir waren bei ihr und sangen heilige Lieder.

Meine Mutter war äußerst glücklich darüber gewesen, dass die Studiengänge an der Sunghwa-Universität von der Regierung zugelassen wurden, und sie war bis zum Tag der Akkreditierungszeremonie bei Bewusstsein geblieben. Als ich meine Arme um sie legte, öffnete sie für einen kurzen Moment ihre Augen, blickte mich ruhig an und schloss sie dann sanft. So verabschiedeten wir uns ein letztes Mal voneinander in diesem Leben.

Um meiner Mutter bei ihrem Heimgang die letzte Ehre zu erweisen, stattete uns Dr. Hong Il-sik, ein entfernter Verwandter und ehemaliger Präsident der Korea University, einen Besuch ab. Seit den 1970er Jahren hatte er den Plan gehegt, ein chinesisch-koreanisches Wörterbuch zu erstellen; aber niemand in der Regierung oder an irgendeiner Universität gewährte ihm die notwendige Unterstützung. Als mein Mann und ich von seiner Vision erfuhren, waren wir begeistert und boten ihm unsere Unterstützung an. Erst später, als sich die Beziehungen zwischen Korea und China entwickelten, erkannte Korea den Wert seiner Arbeit. Als Dr. Hong zu einem späteren Zeitpunkt meine Einladung annahm, Vorsitzender des Sunhak-Friedenspreiskomitees zu werden, freute ich mich sehr darüber.

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Die Wurzeln der Sunghwa-Universität reichen bis ins Jahr 1972 zurück, als wir mit der Eröffnung des Unification Theological Seminary im Guri Joongang Training Center in Gyeonggi-do den Grundstein für sie legten. Mehr als 20 Jahre später, im Jahr 1994, richtete sich die Sunghwa-Universität unter dem neuen Namen Sun Moon University international aus. Ihr Motto lautet: „Sun Moon gestaltet Himmel und Erde neu.“ Dies spiegelt die von der Universität vertretene Überzeugung wider, dass Menschen durch eine auf Gott ausgerichtete Bildung die Welt verändern können.

Mein Mann und ich haben die Förderung des Lernens als ein wesentliches Gut stets unterstützt. Es gab Zeiten, in denen wir auf Schwierigkeiten stießen, weil fälschlicherweise angenommen wurde, dass die Vereinigungskirche Ziele hätte, die die akademische Integrität der Schule gefährdeten. Aber unser Ziel war einfach, die bestmögliche Bildungsqualität zu bieten. Häufig luden wir berühmte Wissenschaftler und Experten aus verschiedenen Fachgebieten zu Vorlesungen ein und gaben für eine einzige Stunde hochqualifizierten Trainings für unsere Studierenden manchmal zehntausende Dollar aus. Vater Moon respektierte die Professorinnen und Professoren, obwohl er es nicht gerne sah, wenn sie die persönliche Lehrer-Schüler-Dynamik in ihren Klassen vernachlässigten. Er betonte, dass die Studierenden – und nicht das akademische Kollegium oder die Hochschulverwaltung – die Richtigen seien, um die Leistung einer Professorin oder eines Professors zu bewerten.

Die Sun Moon University hat nach und nach eine herausragende Studierendenschaft aufgebaut und ist in Bezug auf die Nationalitäten der Studierenden die vielfältigste aller koreanischen Universitäten. Vor kurzem erhielt sie in einigen Fachgebieten Top-Ratings sowie staatliche Förderung für eine Reihe von Forschungsprojekten. Sie ist eine traditionsorientierte akademische Bildungseinrichtung mit wachsendem Einfluss.

So wie ein Baum mit tiefen Wurzeln gut wächst, entwickeln sich Universitäten am besten, wenn sie auf dem Fundament von soliden Prinzipien und wissenschaftlicher Forschung stehen. Die Sun Moon University stellt hohe Anforderungen an ihren Lehrkörper. Die Büros sind oft bis tief in die Nacht erleuchtet, da ein Austausch mit Universitäten auf der ganzen Welt stattfindet. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Online-Konferenzen bis zum Morgengrauen dauern.

Die Sun Moon University ist eine weltoffene Einrichtung mit sorgfältig gestalteten und breitgefächerten Lehrplänen. Ihr Auftrag gilt nicht nur Korea, sondern der ganzen Welt. Ihr Ziel ist es, den Menschen eine globale Perspektive zu vermitteln und sie in die Lage zu versetzen, den sich ständig weiterentwickelnden Bedürfnissen von Unternehmen und der Gesellschaft gerecht zu werden. Ich möchte die Sun Moon University zu einer weltweit führenden Institution entwickeln, damit ihre jungen Absolventen der Welt selbstbewusst sagen können: „Ich habe einen Abschluss der Sun Moon University.“ Diese jungen Leute werden als globale Führungskräfte tätig sein.

Insbesondere die theologische Fakultät wird ihre Studierenden so ausbilden, dass sie ihrerseits Führungskräfte auf der ganzen Welt heranbilden können. Das Wort Gottes zu studieren ist genauso wichtig wie einen Abschluss an einer guten Universität zu machen, eine gute Anstellung zu finden und die eigene Familie und Gesellschaft zu unterstützen. Wir müssen verstehen, dass es eine ewige Welt im Himmel gibt. Diamanten funkeln, wo immer sie sind. Die neue Generation wird diamantengleich strahlen, wohin sie auch gehen mag.

Nun möchte ich noch über eine ganz besondere Bildungseinrichtung in den USA sprechen: das Unification Theological Seminary (UTS). Es wurde 1975 mit einer interreligiösen Fakultät gegründet, die katholische, protestantische, griechisch-orthodoxe, jüdische, konfuzianische und Vereinigungstheologie lehrte. Unter der Leitung von Dr. David S.C. Kim und Dr. Young Oon Kim diente sein Barrytown-Campus als Basis für die New Ecumenical Research Association (New ERA), die interkonfessionelle Konferenzen für Geistliche initiierte und das Youth Seminar on World Religions und die Assembly of the World’s Religions ins Leben rief. Das UTS ist auch heute noch auf seinem Campus in der Mitte Manhattans eine bedeutende Einrichtung.

Der Zweck all dieser Bildungseinrichtungen ist es, einer wachsenden Anzahl talentierter junger Menschen, die Gottes Herz kennen, einen Bildungszugang zu ermöglichen, um so ihr Engagement für die Errichtung einer friedlichen Welt zu unterstützen. Eltern sollten sich leidenschaftlich dafür einsetzen, dass unsere gesegneten Kinder nach dem Willen Gottes rein und unter den besten Voraussetzungen aufwachsen können. Letztlich wünschen und hoffen wir, unsere Kinder nicht nur als Söhne und Töchter unserer eigenen Familie zu erziehen, sondern als stolze Söhne und Töchter Gottes.




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