1.5 Die Ozeane sind eine wertvolle Ressource - Mutter des Friedens - Hak Ja Han Moon - Memoiren

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- Kapitel 1 - Mein lebenslanger Herzenswunsch -



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Die Ozeane sind eine wertvolle Ressource


In jeder Epoche der aufgezeichneten Geschichte hat die Menschheit unglaubliche Schmerzen erfahren. Die jüngste Periode, das 20. Jahrhundert, war die tragischste. Kriege tobten unaufhörlich im globalen Dorf und unzählige gute Menschen kamen bei diesen Grausamkeiten ums Leben. Ich wurde während der japanischen Besetzung Koreas geboren und erlebte die Folgen des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs. Noch immer kann ich die schrecklichen Dinge, die ich als kleines Kind mit ansehen musste, nicht vergessen.


Jene Zeiten sind vergangen. Jetzt kämpfen wir gegen einen vielschichtigen Feind, gegen die Versuchung, unsere Verantwortung gegenüber unseren Familien und der Umwelt zu vergessen und nur persönlichen Komfort und Bequemlichkeit zu suchen. Glücklicherweise haben wir einen tiefen Sinn für Moral und Weisheit und kennen praktische Methoden, wie wir zusammenarbeiten können, um das Ideal Gottes zu erreichen.

Alle Menschen hoffen, dass wir die Ozeane wiederherstellen und bewahren können, wie sie die Himmlischen Eltern erschaffen haben. Die Ozeane bedecken 70 Prozent der Erde und enthalten immense Ressourcen. Wie verborgene Schätze halten sie Lösungen für die grundlegenden Probleme bereit, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Ich habe bei vielen Gelegenheiten die Bedeutung der Ozeane betont und zusammen mit meinem Mann verschiedene Ansätze vorgeschlagen, die wir verfolgen können. Dementsprechend wurde „Der Ozean“ als Thema für den ersten Sunhak-Friedenspreis ausgewählt. In einem strengen Auswahlprozess suchte das Friedenspreiskomitee nach rechtschaffenen Führungskräften, die entsprechende erfolgreiche Projekte und Initiativen vorzuweisen hatten. Die ausgewählten Preisträger in diesem Jahr waren Dr. M. Vijay Gupta aus Indien und Präsident Anote Tong aus Kiribati, einem kleinen Inselstaat im Südpazifik.

Dr. Gupta ist ein Wissenschaftler, der aus Sorge über die anhaltende Nahrungsmittelknappheit die „Blaue Revolution“ durch die Entwicklung von Fischzuchttechnologien ins Leben rief. Er trug wesentlich zur Linderung des Hungers unter den Armen bei, indem er diese Technologien in Südostasien und Afrika verbreitete.

Präsident Anote Tong ist ein weltweit führender Verfechter der intelligenten Erhaltung und des Managements des Ökosystems der Meere. Es wird prognostiziert, dass ein Großteil seiner Nation, Kiribati, aufgrund des steigenden Meeresspiegels in weniger als 30 Jahren überschwemmt sein könnte. Angesichts einer solchen Gefahr übernahm Präsident Tong die Führung zum Schutz des Ökosystems, indem er den größten Meeresschutzpark der Welt schuf.

* * *

Jahrzehntelang übernahmen mein Mann und ich die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich die Menschheit eine Zukunft erschließt, in der es reichlich Nahrung und eine angenehme, gesunde Umwelt gibt. Wir plädierten für den freien Technologieaustausch über nationale Grenzen hinweg und verkündeten unsere Vision, dass die Ozeane ein Geschenk
Gottes und die ultimative Quelle der weltweiten Ernährung sind. Stabile Nahrungsquellen und die Reinheit von Luft, Land und Wasser sind für den Weltfrieden und die Rettung der Menschheit von entscheidender Bedeutung.

Wir beschränkten uns nicht auf theoretische Erklärungen, sondern setzten erhebliche Ressourcen ein für praktische Projekte in der realen Welt. Ein halbes Jahrhundert lang war Lateinamerika ein wichtiger Standort für diese Investition von wahrer Liebe und Humanressourcen.

Mitte der 1990er Jahre reisten Vater Moon und ich mit besorgten Herzen in die Pantanal-Region. Das Pantanal ist ein riesiges Feuchtgebiet, das sich über das Grenzgebiet von Paraguay und Brasilien erstreckt. Von unserem Heimatland Korea aus betrachtet befindet es sich genau auf der gegenüberliegenden Seite des Globus. Dort arbeiteten wir Hand in Hand mit Bauern und Fischern. Will man der Nahrungsmittelknappheit ein Ende setzen, muss man bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen. Anstatt Predigten von einer klimatisierten Kanzel zu halten, arbeiteten wir unter der sengenden Sonne und vernachlässigten Essen und Erholung. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie ich mir Schweißperlen vom Gesicht wischte, während ich über Umweltprobleme nachdachte.

Mein Naturell drängt mich dazu, alles, was ich habe, für das Glück anderer zu geben, ohne dabei nach Anerkennung zu streben. Ich weiß, wer ich bin, und meine Mission ist es, so zu leben. Um den Kummer der Himmlischen Eltern zu beenden, habe ich die Tränen von Fremden in Not getrocknet, im Bewusstsein, dass dies durch Schicksalsfäden mit der Erlösung der Menschheit verbunden ist.



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