- Kapitel 5 - Merkmale des Himmelreichs -
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Herzen berühren Herzen
Eines Tages erhielt der Generaldirektor der Little Angels, Dr. Bo Hi Pak, eine besondere Einladung. Sie kam aus dem Vereinigten Königreich. In den frühen 1970er Jahren war es für einen Koreaner sehr schwierig, nach Großbritannien zu reisen, aber erstaunlicherweise wurden die Little Angels eingeladen, vor der britischen Königsfamilie aufzutreten. Eine solche Einladung war noch nie zuvor an Künstler aus dem Fernen Osten, geschweige denn aus Korea, ergangen.
Die Tänzerinnen packten schnell ihre Koffer. Um nach London zu kommen, mussten sie mehrmals das Flugzeug wechseln. Bei der Royal Variety Performance im London Palladium, die 1971 für Königin Elisabeth II. stattfand, waren diese bezaubernden Mädchen aus Südkorea sogar unter den vielen herausragenden Künstlern ein strahlendes Licht. Ihre anmutigen und dennoch dynamischen und farbenfrohen Tänze erhielten mehrmals stehenden Beifall. Die Veranstaltung rief ein großes Medienecho in Presse, Rundfunk und Fernsehen hervor. In der Vorstellung der Briten erschien Korea nicht länger als kulturell rückständig, sondern als ein Land mit einer lebendigen künstlerischen Tradition.
Die schönen Stimmen der Little Angels of Korea sind inzwischen in mehr als 80 Nationen erklungen. Die Little Angels bereisten fünf Kontinente und traten über 7.000 Mal auf, unter anderem 1971 im Kennedy Center for the Performing Arts und 1973 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Sie trafen viele Präsidenten und Premierminister und hatten über 800 Auftritte im Fernsehen. Im April 1975 waren die Little Angels Mittelpunkt der Peter Alexander Show und tanzten sich in die Herzen des deutschen Fernsehpublikums.
Sie gaben Vorstellungen anlässlich der Feierlichkeiten zum zweihundertsten Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit und zum zehnten Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Südkorea. Sie waren auf Tournee in Japan, den Vereinigten Staaten, Europa, Asien, Afrika und Südamerika. Überall erhielten sie Lob und Beifall. Im Frühling 1990 traten sie in der Sowjetunion, in Moskau, auf und ließen die Herzen der kommunistischen Führer schmelzen. Im Mai 1998 trug ihr Auftritt in Pjöngjang, Nordkorea, zu den Bemühungen um eine Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea bei.
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Zu den bedeutungsvollsten Tourneen der Little Angels gehörte der Besuch aller 22 Nationen, die während des Koreakriegs am Einsatz der Vereinten Nationen beteiligt waren, indem sie Truppen oder humanitäre und medizinische Hilfe schickten. Anlässlich des 60. Jahrestags des Ausbruchs des Koreakriegs im Jahr 2010 entsandten wir die Little Angels, um für die Veteranen in diesen Ländern aufzutreten. Über einen Zeitraum von drei Jahren besuchten sie jede dieser Nationen und gaben zu Ehren der Veteranen eine „Aufführung der Dankbarkeit“. Wir in Korea hatten in unserer Stunde der Not von diesen Nationen außerordentlichen Beistand erhalten und erklärten nun, es sei an der Zeit, etwas zurückzugeben. Diejenigen, die wir trafen, erinnerten sich noch lebhaft an Korea und viele sagten, sie hätten nie aufgehört, unser Land zu lieben.
2011 gaben die Little Angels Vorstellungen in den Ländern, die während oder kurz nach Ende des Koreakrieges medizinische Hilfe leisteten. Deutschland stand am Anfang der Tournee mit Auftritten in Berlin und Frankfurt, und es folgten Auftritte in Schweden, Norwegen, Dänemark, Italien und Kamerun.
Zuhause kritisierten einige Koreaner die Tournee, weil wir eine private Gruppe seien und die Regierung nicht offiziell vertreten würden. Aber wir repräsentierten das Herz des koreanischen Volkes und das Herz Gottes. In jedem Land kamen die Kriegsveteranen bei unseren Aufführungen in ihren verblichenen Uniformen und mit ihren Orden stolz auf die Bühne. Dazu gibt es die folgende bewegende Geschichte:
Äthiopien und die Republik Südafrika waren die beiden afrikanischen Nationen, die Truppen entsandt hatten. Als die Kommunisten in den 1980er Jahren in Äthiopien die Macht übernahmen, verschleppten sie alle Veteranen des Koreakriegs in ein Lager am Stadtrand von Addis Abeba. Dieser Ort war wie ein Konzentrationslager. Die Veteranen schilderten ihre schmerzvollen Erinnerungen, wie das Regime sie verfolgt hatte und wie sie ihre Orden verkaufen mussten, um für ihre Familien zu sorgen. Als sie die Little Angels sahen, waren sie zu Tränen gerührt, da sie erkannten, dass die arme, zerlumpte, geteilte Nation Korea jetzt eine entwickelte Nation war, bereit, ihnen zu danken. Das glückliche Ende war, dass die Regierung auf die Notlage der Veteranen aufmerksam wurde und Wiedergutmachung für deren schlechte Behandlung in der Vergangenheit leistete.
Als die Little Angels beim Konzert in Washington DC „Arirang“ und „God Bless America“ sangen, weinten die inzwischen über 80-jährigen Veteranen des Koreakriegs. In Kopenhagen, Dänemark, schloss sich Prinzessin Elisabeth etwa 30 Veteranen an, um sich die Aufführung anzusehen.
Nach einem herzlichen Empfang durch nepalesische Studenten und Bürger bei der Ankunft in Kathmandu zeigten die Little Angels im Jahr 2016 im Rahmen der Gründung der International Association of Parliamentarians for Peace (IAPP) für den asiatisch-pazifischen Raum eine glanzvolle Leistung. Die Nepalesen waren von der Vorstellung im Präsidentenpalast tief bewegt und die Medien spendeten großes Lob: „Die Little Angels sind Repräsentanten, die dem Ruf Gottes folgen; sie sind Schutzengel, die weltweit Frieden verbreiten.“
Ein Kind allein mag nicht viel bewirken, wenn aber eine Gruppe von Kindern zusammenkommt und sie mit reinen Herzen singen, können ihre Stimmen verhärtete Herzen erweichen und Krieg und Konflikt vertreiben. Die Menschen denken oft, dass Politik die Welt bewegt, aber das ist nur bedingt der Fall. Es sind Kultur und Kunst, die die Welt bewegen. Und es sind Gefühle, nicht die Vernunft, die die Menschen in ihrem Innersten berühren. Wenn Herzen empfänglich werden, können sich Ideologien und politische Regime ändern.
Vor einem halben Jahrhundert machten sich die Little Angels auf, um die koreanische Kultur in die Welt zu bringen. Sie waren die Vorboten der koreanischen Welle, einschließlich des K-Pop, die derzeit die Welt erobert. Wo immer man in der Welt hingeht, gibt es viel Beifall und Applaus für die koreanische Kultur. Der Ausgangspunkt dieses Phänomens war das Konzert der Little Angels in Gettysburg im Jahr 1965. Die bezaubernden Aufführungen der unschuldigen Kinder faszinieren weiterhin das Publikum und erinnern Skeptiker daran, dass wir wahrhaftig eins werden können.