10.5 Die Mutternation - Mutter des Friedens - Hak Ja Han Moon - Memoiren

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- Kapitel 10 - Die Herausforderung, eine himmlische Welt zu verwirklichen



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Die Mutternation


Jedes Mal, wenn wir eine größere Veranstaltung in unserem Cheongpyeong- Komplex in Korea abhalten, nehmen tausende japanische Mitglieder daran teil. Ich bin immer besorgt, denn es bedarf einer großen logistischen Planung und Organisation, um an diesem Ort, unserer geistigen Heimat, viele tausende Menschen willkommen zu heißen und zu beherbergen. Aber die Mitglieder aus Japan empfinden große Freude, wenn sie ihre geistige Heimat Korea besuchen können. Sie schätzen das Gebet an heiligen Stätten wie Bomnaetgol in Busan, wo Vater Moon seine erste Kirche aus Lehm und ausrangierten Lebensmittelkartons der Armee baute. Ebenso schätzen sie die Headquarter- Kirche in Cheongpa-dong. Für viele ist der Besuch eine einmalige Gelegenheit und eine Ehre.

Der Anblick tausender gläubiger japanischer Mitglieder, die nach Korea kommen, lässt eine große spirituelle Welle erahnen, die, wie ich glaube, positive Veränderungen in Asien bringen wird. Asien gilt aus vielen Gründen als der Kontinent der Zukunft, und einer der Gründe ist, dass dort der Aufschwung und das Wachstum der Vereinigungsbewegung am dynamischsten sind. Japan war das zweite Land, in dem sich die Vereinigungsbewegung entwickelte. Die Missionsarbeit begann auf dramatische Weise, als der Missionar Choi Bong-chun im Juli 1958 von Busan per Schiff nach Japan reiste. Seine Missionsarbeit war ein endloser Marathon von Schwierigkeiten. Ohne gültiges Visum wurde er bei seiner Einreise ins Land verhaftet, inhaftiert und dann in ein Krankenhaus eingeliefert. Nachdem er schließlich seine Freiheit wiedererlangt hatte, schaffte Herr Choi einen Durchbruch, als er am 2. Oktober 1959 um 19.15 Uhr auf einem verfallenen Dachboden in Tokio den ersten öffentlichen Gottesdienst der japanischen Vereinigungskirche leitete. In den 60 Jahren, die seither vergangen sind, hat sich die Vereinigungsbewegung in ganz Japan verbreitet.

Trotzdem war ihr Weg sehr beschwerlich. Lange wurde ihr vorgeworfen, dass sie eine Sekte sei, und als Reaktion auf unsere Victory over Communism (VOC)-Aktivitäten kam es zu heftigen Attacken seitens japanischer Kommunisten. Als mehrere prominente Persönlichkeiten an unserer Ehesegnungszeremonie teilnahmen, fühlten sich manche Leute in Japan durch das Wachstum unserer Bewegung bedroht und bekämpften uns heftig in den Medien. Jahrzehntelang konnte mein Mann nicht nach Japan einreisen. Einige unserer geliebten Mitglieder verloren sogar ihr Leben. Die japanischen Behörden ließen schwere Angriffe auf die Religionsfreiheit zu, indem sie nichts unternahmen, wenn Kriminelle unsere Mitglieder entführten und sie, wenn möglich, so lange gefangen hielten, bis sie ihrem Glauben abschworen. Manche Mitglieder wurden wegen ihres Glaubens sogar in psychiatrische Anstalten eingewiesen. Trotz solcher Bedrängnisse ist die Vereinigungsbewegung stetig gewachsen. Allmählich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die früheren Verfolgungen und Entführungen unrechtmäßig waren. Unsere Bewegung ist zu einem strahlenden Licht für die japanische Gesellschaft geworden und hat tausende Missionarinnen und Missionare in die ganze Welt ausgesandt, wo sie sich mit ganzem Herzen für die Verbreitung des Göttlichen Prinzips einsetzen und in den Dienst der örtlichen Gemeinschaften stellen.

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Bis in die 1990er Jahre mieden sich die beiden Gruppen der in Japan lebenden koreanischen Einwanderer wegen ihrer ideologischen Differenzen. Sie bildeten zwei Organisationen: Mindan, die prodemokratische Korean Residence Union in Japan, und Chongryon, die pro-Pjöngjang eingestellte General Association of Korean Residents in Japan. Die Tatsache, dass Bürger, die demselben „koreanischen Volk“ angehören, sich voneinander trennten wie Wasser und Öl, war eine große Schande. Als wir Victory over Communism (VOC)-Aktivitäten durchführten, knüpften wir auch Verbindungen zu Chongryon und luden deren Mitglieder zu einem Besuch in Südkorea ein. Anfangs begegneten sie uns mit Misstrauen, aber als sie die Aufrichtigkeit unseres Angebotes erkannten, schlossen sie sich den Touren an. Viele von ihnen distanzierten sich später vom Kommunismus.

Im Sommer 2018 veranstalteten wir in der Saitama Super Arena in Tokio die Rally of Hope and Resolve to Advance God´s Providence in Heavenly Japan, um das 60-jährige Bestehen der japanischen Vereinigungsbewegung zu feiern. In meiner Ansprache rief ich Japan und Korea auf, um der Zukunft willen Hand in Hand voranzugehen. Ich ermahnte die beiden Nationen, sich im Herzen zu vereinen, den koreanisch- japanischen Unterwassertunnel zu vollenden und die beiden Nationen und die Welt durch die Internationale Friedensautobahn zu verbinden.

Seit den 1960er Jahren besuche ich Japan wann immer möglich, um Mitglieder zu treffen, persönliche Erfahrungen auszutauschen und die Mitglieder zu stärken. Ich habe auf vielen Versammlungen in verschiedenen Städten, darunter Tokio und Nagoya, und auf Hokkaido öffentlich gesprochen und Gottes Wort mit den Anwesenden geteilt.

Nagano, das 1998 Gastgeber der Olympischen Winterspiele war, ist eine japanische Stadt, die mich auf besondere Weise berührt hat. Die Vereinigungskirche von Nagano war ursprünglich eine kleine Gruppe mit ein paar dutzend Mitgliedern. Durch meine stetige Ermutigung wuchs die Kirche beständig. Neben dem schönen, einladenden Kirchengebäude befindet sich ein kleines Ausbildungszentrum, das „Hwarang“ genannt wird. Die örtlichen Mitglieder gaben ihm diesen Namen zu Ehren des edlen Geistes, der die junge Führungselite der Silla-Dynastie Koreas leitete. Die Bemühungen der Mitglieder bewegten mich zu einem Besuch, bei dem ich sie ermutigte, Gottes Willen an diesem Ort zur Entfaltung zu bringen. Ich pflanzte einen Apfelbaum in ihrem Hinterhof und als ich einige Jahre später die Kirche wieder besuchte, war der Baum prächtig gewachsen und trug köstliche Äpfel. So wie der Apfelbaum haben sich auch die Worte, die ich in Japan säte, vermehrt und tragen nun viele herrliche Früchte.

Ich segnete Japan, damit es sich als „Himmlisches Japan“ erheben möge, ein Japan, in dem Gesellschaft und Kultur neugeboren werden. Zehntausende japanische Männer und Frauen haben im Schoß Gottes durch die Wahren Eltern neues Leben gefunden. Jedes Jahr überqueren viele von ihnen die Koreastraße, um das Heimatland ihres Glaubens zu besuchen. Diese gegenseitige Annäherung der Mitglieder macht unseren HJ Cheonwon-Komplex zu einer Brücke der Harmonie zwischen zwei ehemals verfeindeten Nationen.

Besonders bei Naturkatastrophen und in anderen schwierigen Zeiten schlägt mein Herz für Japan. Während des großen Erdbebens von Tohoku, der Kumamoto-Erdbeben und der Überschwemmungen in der Präfektur Okayama kamen zahlreiche Menschen ums Leben und der Schaden war immens. Diesen Betroffenen gehörte unser Mitgefühl und unsere Unterstützung.

Im Rahmen von Gottes globaler Vorsehung segneten die Wahren Eltern Japan als die Mutternation. Eine Mutter gibt ihren Kindern bedingungslos alles. So wie eine Mutter auf ihren Schlaf verzichtet, um sich um ihre Kinder zu kümmern, ist auch Japan bereit, mit dem Herzen einer Mutter zum Wohl der Welt Opfer zu bringen.



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