- Kapitel 3 - Das Hochzeitsmahl des Lammes -
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Unsere Heilige Hochzeitszeremonie
Jesus wurde der Menschheit vor 2.000 Jahren geboren. Gott wollte, dass Jesus eine Braut findet und dass sie beide die Position von Adam und Eva einnehmen, die ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte verloren gegangen war. Gemeinsam sollten Jesus und seine Braut wachsen, um die Position der Wahren Eltern zu erlangen und lebendige Beispiele für einen wahren Ehemann und eine wahre Ehefrau, für wahre Eltern und eine wahre Familie zu werden. Gottes Hoffnung für Jesus und Israel wurde jedoch nicht erfüllt. Der Herr ging deshalb einen sekundären Weg und starb für uns am Kreuz. Wir können uns nicht vorstellen, wie niedergeschmettert er gewesen sein muss! Wenn Jesus zurückkehrt, besteht seine wichtigste Aufgabe darin, die Braut zu finden, mit der er eine wahre Familie, Gesellschaft, Nation und Welt errichten wird. Durch die Wahren Eltern können die Leiden des Himmels und der Erde gelindert und das siegreiche Fundament für Gottes ideale Welt gelegt werden.
In dieser Vorsehung war das prophezeite Hochzeitsmahl des Lammes, der Tag unserer Heiligen Hochzeit, der Wendepunkt. Es war der Tag, an dem Gott Seinen Sieg errang und Seine verlorene Herrlichkeit wiedererlangte. Darüber hinaus war dies ein Tag der Freude für die Menschheit, denn es wurde eine neue Geschichte eingeläutet, in der alle nicht nur mit ihrem Wahren Vater, sondern auch mit ihrer Wahren Mutter zusammenleben können.
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Im Alter von 15 Jahren erhielt Sun Myung Moon seine Mission von Jesus Christus auf dem Berg Myodu. Es war eine Mission, die ihm große Mühsal und Leid bringen sollte. Sie führte ihn dazu, in Japan zu studieren und nach der Unabhängigkeit Koreas Gottes Wort in Nordkorea zu lehren. Dort wurde er verhaftet und fast zu Tode gefoltert. Doch er predigte weiter und kam schließlich ins Konzentrationslager von Heungnam. Kurz vor seiner Hinrichtung wurde er von den UN-Truppen befreit.
Mit zwei seiner Nachfolger machte er sich auf den Weg in den Süden, um seine Mission wieder aufzunehmen. Inmitten des Zusammenstoßes von kommunistischen Soldaten und UN-Truppen überquerten sie als einige der letzten den gefrorenen Fluss Imjin nach Südkorea und gingen von dort aus zu Fuß hunderte Kilometer in den südlichen Teil der Halbinsel. Nachdem er seine Kirche in Busan gegründet hatte, ließ er sich in Seoul nieder. Doch die Verfolgungen dauerten an. Erneut wurde er ins Gefängnis geworfen, diesmal von der südkoreanischen Regierung. Dieser Kurs voller Entbehrungen und Leid, in dessen Verlauf er sich unermüdlich darauf konzentrierte, viele neue Mitglieder über Gott und die Mission des Messias zu lehren, war der Kurs, den er gehen musste, um die von Gott vorbereitete eingeborene Tochter zu treffen und das Hochzeitsmahl des Lammes abzuhalten.
Die frühen Mitglieder der Vereinigungsbewegung gingen zusammen mit Vater Moon diesen bitteren Leidensweg. Als jedoch das Jahr 1960 näher rückte, wurden sie von einer unbeschreiblichen Hoffnung erfüllt. Vater Moon wurde 40 Jahre alt. Er hatte prophezeit, dass dies das Jahr der Heiligen Hochzeit von Gottes erstem Sohn und erster Tochter, dem eingeborenen Sohn und der eingeborenen Tochter Gottes, sein würde. Und dieses Versprechen wurde erfüllt. In der Cheongpa-dong-Kirche hielten Vater Moon und ich am 27. März 1960, dem ersten Tag des dritten Mondmonats, als der Frühling in voller Blüte stand, um 4.00 Uhr morgens unsere historische Verlobungszeremonie ab.
Wir hatten 40 Männer und 40 Frauen eingeladen, der Zeremonie beizuwohnen, aber es kam eine große Zahl von Mitgliedern, die uns sehen wollten, so dass die kleine Kirche überfüllt war. Die Verlobungszeremonie fand in einer heiligen Atmosphäre in zwei Teilen statt. Sie endete mit dem Dankgebet von Vater Moon, der dem Himmel und der Erde über die tiefe Bedeutung der Zeremonie berichtete. Die 6.000-jährige Geschichte der Menschheit, so betete er, war der qualvolle Weg, der notwendig war, um die Wahren Eltern zu empfangen. Dass Jesus nicht Wahre Eltern werden konnte, war die Trauer aller Menschen, aber der Tag unserer Verlobungszeremonie war der gesegnete Tag, an dem diese Trauer ihr Ende fand.
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15 Tage nach der Verlobungszeremonie, am 11. April 1960, am 16. Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender, um 10.00 Uhr, fand unsere Heilige Hochzeit statt. Etwa 700 Mitglieder, die aus unseren Kirchen in ganz Korea ausgewählt worden waren, versammelten sich in der Cheongpa-dong-Kirche, um diesem großartigen Ereignis beizuwohnen, auf das unsere Himmlischen Eltern lange gewartet hatten. Da zur Heiligen Hochzeit noch mehr Mitglieder als zur Verlobungszeremonie strömten, war die Kirche überfüllt; diejenigen, die das Gebäude nicht betreten konnten, füllten die Gasse nebenan. Dennoch war die Atmosphäre feierlich und ehrfürchtig.
Die kleine Kapelle der Kirche wurde für diesen Anlass wunderschön und bedeutungsvoll dekoriert. Die Wände und der Boden waren mit weißen Tüchern bedeckt. Links von der Tür wurde eine Bühne errichtet. Bekleidet mit einem langen weißen Rock und Oberteil und mit einem langen Schleier, der meinen Kopf bedeckte, ging ich vom ersten Stock die Treppe hinunter, Arm in Arm mit dem Bräutigam, während die Mitglieder das heilige Lied „Lied des Festmahls“ sangen. Alle Anwesenden hießen uns herzlich willkommen. So begann die Heilige Hochzeitszeremonie. Der erste Teil der Zeremonie fand in westlicher Kleidung statt, der zweite Teil in traditioneller koreanischer Kleidung, komplett mit Roben und Kopfschmuck.
Alle Völker und Nationen hätten die Bedeutung und den Wert dieses freudigen Ereignisses loben, verherrlichen und ehren sollen. Es wurde jedoch durch einen bedauerlichen Vorfall getrübt. Am Tag vor der Zeremonie nahm das Innenministerium als Reaktion auf die Anschuldigungen einer christlichen Gruppe Vater Moon fest und verhörte ihn. Er konnte erst in sein Quartier in der Kirche zurückkehren, nachdem er bis 23.00 Uhr demütigenden Fragen ausgesetzt worden war. Doch mit der Gnade Gottes und des Heiligen Geistes schoben Vater Moon und ich und die ganze Gemeinde dieses schmerzhafte Erlebnis beiseite, so als wäre es nie geschehen, und führten das Hochzeitsmahl des Lammes ruhig und feierlich durch.
Gottes vorherbestimmter Wille war es, dass sein eingeborener Sohn und seine eingeborene Tochter durch das Hochzeitsmahl des Lammes ein Fleisch werden und dass durch sie die Wohnung Gottes unter den Menschen errichtet wird. Wahre Männer und wahre Frauen sind die rechtmäßigen Herrscher über die Schöpfung, über das gesamte Universum, über Himmel und Erde. Die Heilige Hochzeit verwirklichte schließlich dieses Ideal, das Adam und Eva nicht erreicht hatten. So markierten diese Zeremonien meine formelle Inthronisierung als Mutter des Universums und Mutter des Friedens.
Nach den Zeremonien aßen Vater Moon und ich als Ehemann und Ehefrau zum ersten Mal am selben Tisch. Es versteht sich von selbst, dass Neuvermählte erwarten, in die Flitterwochen zu fahren, und dass sie von einem gemütlichen Zusammenleben träumen; aber bei uns war das anders. Unsere Gedanken waren nur auf Gott und die Kirche gerichtet. Dennoch schätzte ich jeden Blick, den wir miteinander austauschten, und ich fühlte eine unendlich tiefe Liebe, eine heilige Liebe, die wir an die ganze Menschheit weitergeben wollten. Danach zogen wir uns farbenprächtige traditionelle koreanische Hochzeitskleider an. Mein Ehemann und ich sangen und tanzten, um Gott die Ehre zu geben. Zusammen mit den Mitgliedern der Kirche verbrachten wir eine fröhliche Zeit. Als die Mitglieder die Braut zum Singen aufforderten, sang ich ein Lied mit dem Titel: „Wenn der Frühling kommt.“
Wenn der Frühling kommt,
blühen Azaleen in den Bergen und Wiesen.
Wo die Azaleen blühen, blüht auch mein Herz.
Frühling bedeutet Frische und neues Leben. Ich liebe den Frühling, denn er ist die Jahreszeit der Hoffnung. Mit dem Frühling kommt auch die Erwartung, dass wir den kalten Winter hinter uns lassen und unsere Tage voller Leben sein werden. Er weckt unsere Träume.
Während ich sang, dachte ich, dass die Geschichte der Vereinigungsbewegung mit diesem Frühlingsanfang neu beginnen sollte. An diesem Tag öffnete das Erscheinen der Familie der Wahren Eltern auf Erden eine neue Tür in der Geschichte von Gottes Vorsehung. Der Tag der Heiligen Hochzeitszeremonie war nach den gefährlichen Jahren, die wir durchlebt hatten, der Tag der größten Freude Gottes.
Im Buch der Offenbarung des Neuen Testaments steht geschrieben, dass das Hochzeitsmahl des Lammes stattfinden wird, wenn der Herr am Ende der Zeiten wiederkommt. Diese Prophezeiung wurde durch die Heilige Hochzeit erfüllt, durch die der am Anfang der Menschheitsgeschichte verlorene eingeborene Sohn und die verlorene eingeborene Tochter als Bräutigam und Braut zusammengeführt und als die Wahren Eltern gesalbt wurden. Als wir als Mann und Frau vereint wurden, fasste ich vor Gott einen festen Entschluss:
Zu meinen Lebzeiten werden mein geliebter Ehemann und ich die Geschichte der Vorsehung der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung, in der Gott sich unendlich abgemüht hat, zum Abschluss bringen. Ich weiß, dass die religiösen Konflikte, die in Seinem Namen stattfinden, mehr als alles andere dem Herzen Gottes Schmerz zufügen. Wir werden sie unter allen Umständen beenden.
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