6.4 Ein Friedensgarten der Vereinten Nationen - Mutter des Friedens - Hak Ja Han Moon - Memoiren

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- Kapitel 6 - Der Weg zu einer vereinten Welt -



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Ein Friedensgarten der Vereinten Nationen


„Ich habe nicht gelernt aufzugeben. Ich habe nicht gelernt niederzuknien.“ Diese kühnen Sätze werden in dem monumentalen koreanischen Film „The Great Battle“ (Die große Schlacht) von einem der berühmten Militärhelden Koreas, Yang Manchun, dem Herrn der Festung Ansi, gesprochen. Der Film aus dem Jahr 2018, den bereits Millionen von Menschen gesehen haben, schildert die wahre Geschichte, wie Yang Manchun und die Soldaten und Menschen der Festungsstadt Ansi im Jahre 645 nach Christus 88 Tage lang der 500.000 Mann starken Armee der Tang-Dynastie standhielten.

Die Festung Ansi war das letzte Bollwerk der untergehenden Goguryeo-Dynastie gegen die mächtigen und furchterregenden chinesischen Invasoren. Yang Manchun war zwar nicht mit dem Goguryeo-General Yeon Gaesomun verbündet, aber als Kommandant der Festung Ansi setzte er alles daran, um seine Landsleute trotz Leid, Hunger und Tod zu vereinen. Schließlich zwangen sie die Chinesen zum Rückzug und retteten die Festung.

Dies ist nur eine von vielen Geschichten über die brutalen ausländischen Invasionen, die das koreanische Volk erdulden musste. Dank unseres Patriotismus und unserer Opferbereitschaft konnten wir unsere schönen Berge und Flüsse seit Jahrtausenden schützen. Als Wahre Eltern betrachten Vater Moon und ich die koreanische Halbinsel als das Land, in dem alle Zivilisationen aufblühen und Früchte tragen werden.

Dennoch setzt sich seit 70 Jahren die unglückliche Geschichte der Teilung Koreas fort, weil die ideologische Barriere zwischen Demokratie und Kommunismus noch immer Vorrang vor der Liebe zu Familie und Verwandtschaft hat. Eltern, Kinder und Geschwister sowohl im Norden als auch im Süden müssen schon jahrzehntelang mit der Ungewissheit leben, ob ihre Familienmitglieder noch am Leben oder bereits tot sind – selbst im Zeitalter des Internets. Die Trennlinie der Wehklage, die die koreanische Halbinsel teilt und Blutsverwandte voneinander trennt, ist nur oberflächlich betrachtet eine geographische Trennlinie. Die wirkliche Trennung besteht in den Weltanschauungen und Werten. Es ist die erbitterte Konfrontation zwischen Atheismus und Theismus über die Frage, ob Gott existiert oder nicht.

Vater Moon und ich haben uns intensiv der Aufgabe gewidmet, den Kalten Krieg zu beenden und Nord- und Südkorea zu vereinen. 1968 entwickelten wir ein Bildungsprogramm zum Thema Victory over Communism (VOC) und verbreiteten es in Südkorea und weltweit, um die Unwahrheiten des Kommunismus aufzudecken. Daraus entstand in den 1980er Jahren die CAUSA-Bewegung, die dieses Thema Studenten, Professoren, Pastoren und anderen Führungskräften in Politik und Gesellschaft bewusst machte. Die Zeitungen, die wir in mehreren Ländern gegründetet haben, unter anderem die Washington Times, dokumentierten sehr genau die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und die Realität des Lebens unter kommunistischen Regierungen.

Wie ich weiter oben beschrieben habe, stärkten wir 1990 Präsident Gorbatschow mit geistiger Energie, so dass er seinen Reformweg fortsetzen konnte, der zur Aufgabe des Kommunismus als strukturierter Weltmacht führte. Und unser Treffen mit dem Vorsitzenden Kim Il Sung öffnete die Tore des Austauschs für die Vereinigung von Nordund Südkorea. Seither hat sich die UPF in mehr als 190 Ländern etabliert und schafft eine weitere Basis dafür, dass die internationale Gemeinschaft bei der Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel zusammenarbeiten und von dieser profitieren kann.

Und dennoch scheint mir, dass die neue Generation von Südkoreanerinnen und Südkoreanern nicht versteht, wie der Koreakrieg entstand und warum die Vereinigung unseres Volkes notwendig ist. Deshalb setze ich mich heute noch intensiver dafür ein. Dies ist eines der Ziele des Projektes Peace Road. Als Höhepunkt der Peace Road-Veranstaltungen 2015 fuhren Radfahrerinnen und Radfahrer zum Imjingak-Pavillon, der nördlich von Seoul am Fluss Imjin gelegen ist, welcher die beiden Koreas teilt. Von dort aus konnten sie die Demilitarisierte Zone (DMZ) und Nordkorea sehen. Sie sorgten für einen dramatischen Moment, als sie auf Koreanisch das Lied „Tongil“ (Unsere lang gehegte Hoffnung ist Einheit) sangen.

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Die Menschen in Südkorea empfinden im Allgemeinen eine tiefe Dankbarkeit gegenüber den Vereinten Nationen. Wären die Vereinten Nationen nicht gewesen, würde Südkorea nicht existieren. Als die nordkoreanische Volksarmee mit sowjetischer Unterstützung am Morgen des 25. Juni 1950 in den Süden einmarschierte, war es ihr Ziel, Südkorea dem Kommunismus zu unterwerfen. Es hätte ihnen gelingen können, denn Korea war damals ein kleines, armes Land, dessen Name in der Welt kaum bekannt war. Aber die Vereinten Nationen riefen ihre Mitgliedsstaaten umgehend auf, die Demokratie auf der koreanischen Halbinsel zu verteidigen. 16 Länder entsandten daraufhin Truppen, während andere medizinische Hilfe schickten. Die UNTruppen kämpften hart und riskierten in einem unbekannten Land ihr Leben, um Freiheit und Frieden zu schützen.

Zu jener Zeit war mein Mann, wie schon erwähnt, zu Zwangsarbeit in der Heungnam-Stickstoffdüngerfabrik verurteilt worden und in einem Todeslager eingesperrt. Bald nach der Landung der UN-Truppen im September 1950 im Hafen von Incheon wurde er befreit. Die Truppen drangen in den nördlichen Teil der Halbinsel bis zur Stadt Heungnam vor. Die Wachen des Gefangenenlagers waren dabei, alle Gefangenen zu töten, aber in der Nacht vor der geplanten Hinrichtung meines Mannes flohen sie angesichts der herannahenden UN-Truppen.

Gewiss stand der Himmel hinter der Entscheidung des UN-Sicherheitsrates, eine multinationale Truppe zur Abwehr der kommunistischen Invasion zu entsenden. Warum schützte Gott unsere Nation, das koreanische Volk, in dieser historisch schwierigen und problematischen Zeit? Die Welt war gerade dabei, sich vom Zweiten Weltkrieg zu erholen, doch nun stürzte sie in einen weiteren verheerenden Kampf mit globalen Auswirkungen.

Wir kommen der Antwort näher, wenn wir den Text unserer Nationalhymne betrachten: „Möge Gott unsere Nation bewahren und schützen.“ Um Seine Vorsehung zu vollenden, schickte Gott 1943 Seine eingeborene Tochter, die erste Frau, die seit dem Sündenfall von Adam und Eva Gottes ursprüngliche Liebe empfangen konnte, nach Korea. Genau wie jeder andere Mensch musste auch sie zur Reife heranwachsen. Sie brauchte Zeit, bis sie ihre Verantwortung für die Errettung der Menschheit erkennen, verstehen und annehmen konnte.

Ein Kind kann nicht einfach hinausgehen und die Vorsehung führen. Deshalb beschützte Gott Seine eingeborene Tochter, bis sie das Alter erreicht hatte, in dem sie das Wesen der Himmlischen Eltern erkennen, das Herz der Himmlischen Eltern fühlen und aus ihrem eigenen Willen heraus die von den Himmlischen Eltern gegebene Mission annehmen konnte. Gleichzeitig sorgte Er für ein gesichertes Umfeld auf der Grundlage religiöser Freiheit, damit sich Jesu letzte Worte in der Bibel: „Siehe, ich komme bald“, erfüllen konnten. Jesus und der Heilige Geist beriefen den eingeborenen Sohn und die eingeborene Tochter und führten sie, so dass sie die Mission des Messias als die Wahren Eltern der Menschheit vollenden können. Vor diesem Hintergrund können wir verstehen, dass die UN-Streitkräfte in den Krieg eintraten, um die Freiheit zu verteidigen und diese Mission zu beschützen.

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Die Vereinten Nationen errichteten ihren Hauptsitz am Ende des Zweiten Weltkriegs in New York City. Seitdem sind 70 Jahre vergangen. Es gibt drei weitere offizielle Amtssitze der Vereinten Nationen, und zwar in Genf, Wien und Nairobi. Obwohl die Welt in die asiatisch-pazifische Ära eingetreten ist, gibt es noch keinen UN-Amtssitz in Asien.

Ich habe den Vereinten Nationen empfohlen, ihren fünften Amtssitz in Korea zu eröffnen, und zwar am 38. Breitengrad in der Demilitarisierten Zone (DMZ). Ich unterstütze verschiedene Organisationen, darunter die Universal Peace Federation und die Citizens Federation for the Unification of North and South Korea, in ihren Bemühungen, die DMZ in einen globalen Friedenspark zu verwandeln. Dadurch würde die Weltbevölkerung wie durch keine andere Aktion auf die Frage der koreanischen Wiedervereinigung aufmerksam gemacht.

Alle Nationen Asiens würden sich freuen, als Standort für einen neuen globalen UN-Amtssitz zu dienen, aber ich denke, dass Korea dafür über einzigartige Qualifikationen verfügt. Hier befindet sich auch der internationale Hauptsitz der Universal Peace Federation (UPF) und der International Association of Parliamentarians for Peace (IAPP). Spirituell gesehen hat Korea als die Nation, in der die Wahren Eltern geboren wurden, etwas sehr Tiefgründiges in seiner Kultur, das der ganzen Welt dienen kann.

Vor etwa 70 Jahren vergossen UN-Truppen in Korea Schweiß und Blut um des Friedens willen. Mit der Beendigung der Teilung auf der Halbinsel würden die Vereinten Nationen die Mission der Soldaten, die ihr Leben gaben, vollenden und den Frieden in der Welt fördern. In einer Rede, die mein Mann im Jahr 2000 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York hielt, verkündete er unsere Vision eines Friedensparks in der Demilitarisierten Zone. 15 Jahre später, im Mai 2015, schlug ich bei den Vereinten Nationen in Wien vor, in der DMZ einen fünften UN-Sitz zu errichten. Die Präsidentin von Südkorea machte Nordkorea in den Vereinten Nationen ebenfalls den Vorschlag, einen Friedenspark in der DMZ einzurichten. Wenn Nord- und Südkorea die Vereinten Nationen einladen, ihren fünften Amtssitz in der DMZ zu errichten, wird schon allein dadurch ein früherer Kriegsschauplatz – auf dem auf beiden Seiten des Konflikts so viele Menschen ihr Blut vergossen haben – in ein Mekka des Friedens verwandelt werden.



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