Übersetzt von Johannes Stampf und Fritz Piepenburg

IIFWP/IIPC Internationales Symposium: Friedensinitiative für den Mittleren Osten

Über die Wurzeln des Konflikts und den Weg zu dauerhaftem Frieden

Rev. Dr. Chung Hwan Kwak
Internationaler Vorsitzender der IIFWP und IIPC
Jerusalem, 21. Dezember 2003

Exzellenzen, Verehrte Leiter! Danke, dass Sie an diesem internationalen Symposium mit dem Titel „Über die Wurzeln des Konflikts und den Weg zu dauerhaftem Frieden“ teilnehmen. Dieses Symposium ist ein Teil der Friedensinitiative für den Nahen Osten, einem Projekt der Interreligiösen und Internationalen Föderation für Weltfrieden (IIFWP) und des Interreligiösen und Internationalen Friedensrates (IIPC).

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Erfahrungen, Ihre Weisheit und Ihr Wohlwollen einzubringen und gemeinsam mit uns einen Beitrag für den Frieden im Nahen Osten zu leisten.

Wir sind uns alle der kritischen Zeit bewusst, in der wir in diesen Tagen der Weltgeschichte leben. Die Welt befindet sich an einem Wendepunkt. Das ist kein Slogan, sondern eine Realität. Wir können nicht als Zaungäste dastehen und zusehen, wie sich die Geschichte entfaltet. Auch können wir uns dem Frieden nicht in den Weg stellen. Wir sind aufgefordert, in einer Weise zu handeln, die in der Weisheit, dem Prinzip und vor allem in Gottes wahrer Liebe wurzelt.

Gott ist der Ursprung allen Seins und Er ist die Quelle der absoluten Werte, nach denen wir alle leben sollten. Wenn wir die kritischen und schwierigen Probleme unserer Welt ansprechen und lösen wollen, müssen wir Gottes Wahrheit und Gottes Herz verstehen und uns damit verbinden.

Im Verlauf der Geschichte offenbarte sich Gott durch Personen wie Abraham, Moses, Jesus und Muhammad und, in Erwiderung darauf, entwickelten sich die Religionen in Übereinstimmung mit den Einsichten, Wahrheiten und Prinzipien, die diesen Propheten offenbart wurden. Religionen folgten der Lehre und dem Lebensstil ihrer jeweiligen Gründerpersönlichkeit. Sie zeigten einen Weg zu tieferen Einsichten, zu Erleuchtung und Erlösung auf. Während Wissen und Wahrheit über das physische Universum durch intellektuelles Fragen und Forschen in Wissenschaft und Philosophie erworben werden kann, war es die Religion, die uns zu einem tieferen Verständnis der höchsten Wahrheiten moralischer und spiritueller Realität führte.

Grundsätzlich sind natürlich die Religionen, die im Leben ihrer Gläubigen ihren Ausdruck finden, eine Quelle der Weisheit, des Guten und der Harmonie, die ihre Wurzeln in Gott haben. Wie Sie alle wissen, ist die Realität aber oft eine andere. Ohne weise Führung wurden religiöse Wahrheiten oft durch menschliche Leidenschaften und unterschiedlichen Auslegungen korrumpiert und verdreht. Gottes heilige Worte können, wenn falsch interpretiert, derart engstirnig ausgelegt werden, dass Menschen mit anderer Sichtweise sehr feindselig betrachtet werden. Die Leidenschaft einer vermeintlichen Rechtschaffenheit kann zu einer äußerst intoleranten Haltung führen, die andere aburteilt. All zu oft werden die große Vision und das umarmende Herz eines Religionsgründers in eine enge, sektiererische Vision von Gläubigen verdreht. Aus diesem Grund ist die Geschichte der Religion gekennzeichnet durch immer wiederkehrende Auseinandersetzungen, Streitigkeiten und, wie wir alle wissen, durch gewaltsame Konflikte.

Das ist eine sehr ernste Situation. Die Religionen und die Gläubigen tragen eine große Verantwortung. Gott offenbart sich zu gegebener Zeit an einem bestimmten Ort durch einen Propheten, damit andere diesen Propheten hören und von ihm das Wort erhalten können. Mit diesem Wort als Mittelpunkt sollte dann eine Gemeinschaft von Gläubigen geformt werden, die Gottes Liebe und Güte verkörpern. Es ist niemals Gottes Zweck oder Absicht, die eine oder andere Gruppe zu privilegieren. Vielmehr ist es Gottes Absicht, in jeder Religion die Menschen so zu führen, dass sie die Welt zu Gottes ursprünglichem Ideal wiederhergestellen können.

Religion war niemals als Vehikel für einige wenige Auserwählte gedacht, die sich persönlicher Vorteile erfreuen, während andere leiden. Religion, als Ausdruck von Gottes Willen, sucht immer das Wohl der gesamten Welt. Sie existiert nicht zum Wohl irgend einer besonderen Person oder eines besonderen Volkes, einer besonderen Hautfarbe oder Nationalität.

Alle Gläubigen sollten für die Geschichte unserer Sünden und Fehler und besonders dafür, dass wir andere verletzt und misshandelt haben, bereuen. Sie sollten es für sich selbst, für ihre Mitgläubigen und für ihre Vorfahren tun.

Nach Gottes ursprünglichem Ideal sollte eine weltweite Familie der wahren Liebe und des universellen Friedens errichtet werden, eine Welt, in der Menschen und Völker in Harmonie zusammen leben und Wohlstand und Freude miteinander teilen. Das Fundament für eine solche Welt ist der absolute Wert von Gottes wahrer Liebe, die nichts anderes ist als das Praktizieren eines Lebens zum Wohle anderer. Wahre Liebe ist nicht charakterisiert durch Selbstsucht. Wenn dieses Prinzip in all unseren Beziehungen angewendet wird - in der Familie, der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, in der Nation - so ist das Ergebnis Kreativität, Produktivität und Freude. Wird dieses Prinzip verletzt oder missachtet, so leiden alle. Das ist die traurige Realität, in welcher der größte Teil der Menschheit heute lebt.

Letztendlich liegt das Fundament für Frieden sogar jenseits der Religion. In Gottes ursprünglichem Schöpfungsideal gab es für eine Religion keine Notwendigkeit. Gottes Zweck und Hoffnung in der Erschaffung der Urahnen Adam und Eva und des gesamten Universums war, dass sie wachsen und Sein Ideal der Liebe erfüllen sollten indem sie in der wahren Liebe ein Paar werden und Kinder und Kindeskinder hervorbringen, die Gottes wahre Liebe verkörpern. Hätten sie ihre Verantwortung erfüllt, wäre Religion nicht notwendig gewesen, denn die Menschen hätten eine unmittelbare Verbindung mit Gottes Liebe und Linie gehabt.

Religion ist der Weg, den Gott uns führt, um das ursprüngliche Ideal der wahren Liebe und der wahren Freude wiederzuentdecken und wiederherzustellen. Die Wiederherstellung dessen was verloren wurde ist allerdings kein einfaches Unternehmen, aber es ist unsere Verantwortung. In dieser Weise müssen wir daher über unsere Religion hinaus denken und unseren Blick auf Gottes ursprüngliches Ideal richten, das eine Welt ist, die sich Gott vor dem Sündenfall erhoffte.

Der absolute und ursprüngliche Gott der wahren Liebe kann nicht auf irgendeine religiöse Doktrin eingeengt oder durch eine der Religionen voll zum Ausdruck gebracht werden. Gottes unendliches Herz und Wesen übersteigt die Reichweite jeder Doktrin und geht weit über sie hinaus. Und auch wenn alle Religionen Rituale haben, die uns helfen Gott näher zu kommen, so ist Gott viel mehr an der Qualität unserer Beziehung zu Ihm und zu unseren Brüdern und Schwestern interessiert und nicht so sehr an der korrekten Handhabung von Ritualen. Insbesondere haben zahlreiche von Menschen geschaffene Elemente im Verlauf der Geschichte Einzug in religiöse Praktiken gehalten, oft aus Gründen, die keinen Bezug zu Gottes ursprünglicher Inspiration und Offenbarung hatten. In diesem Sinne gab es in der Entwicklungsgeschichte aller Religionen Unvollkommenheiten und sogar Verzerrungen des ursprünglichen Ideals. Aus diesen Gründen müssen wir unsere Kapazität entwickeln, über Religion hinaus denken zu können. Das ist an diesem „Wendepunkt“ der menschlichen Geschichte sehr wichtig und notwendig.

Gott ist die Quelle der Liebe und des Friedens. Durch enge Sichtweisen über Gott wurden Gläubige manchmal zu Agenten von Missverständnis und Konflikt.

Jeder Gläubige sollte über das Herz und die Vision seines Religionsgründers reflektieren und dessen Lebensstil, universelle Vision und Lehre beachten. Wenn wir ehrlich und demütig darüber reflektieren, werden wir herausfinden, wie weit wir uns von Gottes Herz und Willen und vom Geist und Leben unseres Religionsgründers wegentwickelt haben.

Wenn wir das Problem des Nahen Ostens analysieren, sehen wir, dass Schwächen aller Seiten zu diesem Konflikt beigetragen haben. Wenn wir diesen Punkt erfassen können, ist es möglich, uns in Richtung Heilung und Versöhnung zu bewegen. Das wird interreligiöse Harmonie und Zusammenarbeit fördern, die als Basis für wahren und dauerhaften Frieden dienen kann. Während politische Prozesse notwendig sind, können sie allein die tiefen Dimensionen, in denen das Problem wurzelt, nicht ansprechen. Die tieferen Dimensionen haben zu tun mit den gebrochenen Herzen und Gemütern als Ergebnis langer Gewalt und langen Leidens. Einzig die Religion kann diese Punkte ansprechen und uns aufrufen, über das erlebte Leid hinaus in einen Bereich der wahren Liebe vorzudringen.

Ungeachtet guter Intentionen, brillanter Theorien und Ideen und ungeachtet aufwendiger und unermüdlicher diplomatischer Bemühungen besteht das Problem weiter. Und das trifft nicht nur auf den Nahen Osten zu, sondern auf die gesamte Welt.

Das ist genau der Grund, warum die IIFWP mit großer Überzeugung Reverend Moons Vorschlag der Gründung eines Interreligiösen und Internationalen Friedensrates in der UNO unterstützt.

Die IIFWP selbst wurde erst vor vier Jahren, im Jahr 1999 gegründet, aber ihre Wurzeln sind lang und tief und reichen über 50 Jahre zurück. Zu dieser Zeit war Reverend Moon allein in der Verkündung seiner Vision. Es war in Korea die Zeit nach der langen Kolonialisierung Koreas durch Japan von 1905-1945 und die Zeit nach dem verheerenden Koreakrieg in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Korea befand sich in jener Zeit in einer äußerst miserablen Lage und die Vereinigungskirche war keine Ausnahme. Sie hatte kein Geld und auch keine Unterstützung von außen. Diese Bewegung begann unter einfachsten Umständen und gründet sich auf viele Opfer und harte Arbeit.

Aber auch als sich die Bewegung unter diesen Umständen entwickelte, konzentrierte sich Reverend Moon niemals auf Erfolg und Wohlergehen seiner eigenen Kirche. Er investierte immer mehr Ressourcen – mindestens drei Mal, meist zehn Mal soviel wie für die laufenden Ausgaben für die eigene Kirche – in interkonfessionelle und interreligiöse Aktivitäten. Jahr für Jahr, über 40 Jahre hinweg, setzte er diese Tradition fort. Manchmal haben sich selbst die eigenen Mitglieder darüber beschwertet.

Im vergangenen Jahrhundert war Korea ein fruchtbarer Boden für zahlreiche Missionsbewegungen, besonders christlicher Konfessionen, aus Amerika und Europa. Oft aber stritten diese untereinander und wollten einander übertreffen. Das war eine traurige Realität. Reverend Moon begann mit interkonfessionellen und interreligiösen Aktivitäten, um Harmonie und Kooperation unter diese Gruppen zu bringen. Aber zu jener Zeit verstanden nur wenige die Bedeutung von interreligiöser Kooperation und Harmonie. Viele christliche Bewegungen waren sehr strikt und verboten ihren Gläubigen sich auf konstruktive Dialoge einzulassen. Es war ihnen nicht erlaubt die Gottesdienste anderer christlichen Gruppen zu besuchen und schon gar nicht solche von nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften, die sogar als satanisch bezeichnet wurden. Wer das dennoch tat, wurde von der eigenen Gemeinschaft ausgeschlossen.

Es war ein sehr schwieriges Umfeld, in dem Reverend Moon seine interreligiöse und interkonfessionelle Arbeit begann. Aber ungeachtet weit verbreiteter Missverständnisse und Verfolgungen entwickelte er ein beachtliches weltweites Fundament. Das alles war nicht einfach oder leicht. Das Fundament wurde auf Blut, Schweiß und Tränen gelegt. Aber weit dramatischer und profunder als die großen finanziellen Opfer war auf einer tieferen Ebene seine Einstellung der Feindesliebe. Darauf gründen sich wahre Friedenshandlungen. Ungeachtet der Verfolgung und ungerechtfertigter Anschuldigungen und Gerüchte derer, die sich seiner Friedensvision entgegenstellten, praktizierte er immer eine große Disziplin in seinem Herzen und in seinem Handeln. Er war immer geduldig, auch angesichts lächerlicher und bösartigen Angriffe. Immer umarmte er die Menschen und wandte dieses Kernprinzip eines Lebens für Andere an.

Wie konnte er unter den widerlichen Umständen seine Friedensarbeit fortsetzen und schließlich zum Erfolg führen? Vor allem gelang ihm das, weil er Gottes Herz und Sehnsucht erkannte. Er verstand das ursprüngliche Ideal, das Gott für den Menschen und die gesamte Schöpfung hat. Er verstand Gottes Herz und Hoffnung, dass Seine Kinder, angefangen von Adam und Eva, Sein Herz und Seine Liebe voll ererben und von Generation zu Generation weitergeben sollten. Der Fall beeinflusste die Naturgesetze des Universums nicht. Die Sonne schien weiterhin. Die Versorgung an Wasser- und Nahrungsmittel aus der Natur und andere natürliche Ressourcen blieben unverändert. Was sich änderte war das Herz von Mann und Frau. Es fand eine Korruption der Liebe statt. Das ist es, was wiederhergestellt werden muss.

Aus diesem Grund praktizierte Reverend Moon Liebe den Japanern gegenüber, die in Korea über Jahrzehnte fürchterliche Gräueltaten verübten. Aus diesem Grund besuchte er auch Kim Il Sung, den nordkoreanischen Diktator, der früher versuchte ihn zu ermorden, und der für den Tod so vieler Millionen von Koreanern verantwortlich war.

Seit dem Sündenfall arbeitete Gott durch Religion und versuchte die Resultate des Falls zu korrigieren und die Menschheit wiederherzustellen, damit wir Gottes ursprüngliches Ideal erfüllen können. Der Wert der Religion besteht darin, die Menschen zu inspirieren, ein vorbildhaftes, opferbereites Leben zu führen, ein Leben, in dem wir unsere Feinde lieben. Religion existiert nicht für sich selbst, sondern hat die Errichtung von Gottes Reich zum Ziel.

Reverend Moon erkannte, dass die Gründer der Weltreligionen niemals engstirnig oder selbstzentriert waren. Sie hatten immer eine sehr weite Vision. Sie alle bezogen sich auf Gott als ultimative Realität.

Er lehrt immer, dass Religionen zahlreiche Prinzipien und Lehren miteinander teilen. Punkte der Übereinstimmung sind weitaus zahlreicher als Unterschiede und Eigentümlichkeiten. Daher sollten wir immer das betonen, was uns verbindet. Auf diese Weise können wir Harmonie und Kooperation erreichen.

Gott entwickelte Seine Vorsehung durch eine Linie von Propheten, von Adam zu Noach und Abraham. Es ist eine Linie, die heute in drei primäre religiöse Ausprägungen gespalten ist, nämlich Judentum, Christentum und Islam. Wie wir wissen, haben diese religiösen Traditionen gemeinsame Wurzeln im Glauben, in der Liebe, im Leben und in der Linie Abrahams. Diese Religionen teilen eine gemeinsame Abstammung. Die drei sind Brüder. 

Zum Wohle des Weltfriedens müssen sich diese drei Religionen vereinigen und für den Frieden zusammenarbeiten. Das ist eine Grundvoraussetzung für Frieden in der Welt. Die Feindseligkeiten und Uneinigkeiten zwischen Juden, Christen und Muslimen sind ein historischer Skandal, der den Himmel, unsere Vorfahren und die Propheten, die nur Gottes Liebe und Frieden gelehrt haben, sehr traurig stimmt. Disharmonie verhindert, dass Frieden erreicht werden kann. Sie verlängert das Leiden und trägt zu unnötigem Blutvergießen bei.

Wenn zum Wohle des Friedens im Nahen Osten Einheit zwischen Juden, Christen und Muslimen erreicht werden kann, wird das einen dramatischen Einfluss auf Weltereignisse haben. Wenn Repräsentanten dieser großen Traditionen wahre Liebe und Liebe für ihre Feinde praktizieren, dann gibt es Hoffnung, diesen Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen, nicht nur im Mittleren Osten sondern auf der ganzen Welt.

Wenn sich aber andererseits die führenden Kräfte dieser drei Traditionen nicht erheben und über die gegenwärtigen Haltungen und Praktiken nicht hinausgehen, wird es unmöglich sein, Frieden zu verwirklichen. Wie wir heute sehen, können wir es uns nicht leisten, in unseren alten Ansichten zu verharren.

Korea ist weit entfernt vom Geburtsort der drei abrahamischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam. Während der Anfangszeit von Reverend Moons Vereinigungsarbeit gab es in Korea weder Juden noch Muslime. Und doch war er sich der leidvollen Geschichte des Heiligen Landes voll bewusst. Vor allem verstand er Gottes Herz und Seine Vorsehung den Frieden zu errichten. Nahezu 40 Jahre setzte sich Reverend Moon für den Frieden im Nahen Osten ein, indem er insbesondere zum Dialog, zum Respekt und zur Kooperation zwischen den religiösen Leitern und den Gläubigen aufrief. 

Durch die Gründer und die Schriften der Weltreligionen wissen wir, dass sich Gott nach Frieden und Harmonie sehnt. Aber Gott setzt Seine primären Hoffnungen nicht in äußerliche Vorschläge und Vereinbarungen. Wir wissen, dass auch die brillantesten und vernünftigsten Vorschläge niemals Wurzeln schlagen können, wenn sie nicht mit dem Herzen, dem Willen und dem Gewissen der Völker verbunden sind. Aus diesem Grund sind Vorschläge allein nicht genug. Sie allein schaffen es nicht, die Herzen zu bewegen, den Willen zu stärken, die Gemüter zu ändern und große Menschenmengen zu motivieren.

Gottes Wunsch und ewige Sehnsucht richtet sich auf eine weltweite Familie der wahren Liebe, in der all Seine Kinder in gegenseitigem Respekt, Harmonie und Kooperation leben: Eine Welt unter Gott. Die Ära interreligiöser Konflikte und Disharmonie muss zu einem Ende kommen, so wie auch die Streitigkeiten unter den Nationen ein Ende haben müssen. In diesem Sinne sollten alle Religionen und alle Nationen für ihre Fehler in der Vergangenheit bereuen und einen neuen Entschluss für den Frieden fassen.

Wir benötigen beides: internationale Übereinstimmung und interreligiöse Übereinstimmung. Noch wichtiger aber ist es, Liebe und Gefühle echter Freundschaft zu wecken, so wie sie sich in jeder Familie zeigen.

Mit den voranschreitenden Entwicklungen in Technologie, Transport und internationalem Handel wird sich der Vereinigungsprozess überall auf der Erde mehr und mehr entfalten. Wir sehen das beispielsweise an Entwicklungen, wie jenen in der Europäischen Union. Dieser Trend wird sich fortsetzen.

In einem globalen Zeitalter und in einer Zeit, in der die unterschiedlichen Lebensbedingungen für jedermann klar erkennbar sind, ist es unrealistisch, wenn entwickelte Nationen glauben, dass sie weiterhin in Wohlstand leben könnten, isoliert von einer Mehrheit von Menschen, die an Krankheit, Hungersnot und Armut leiden.

Ich denke ganz ernsthaft, dass wir, wenn wir uns vereinigen und diese Vision der wahren Liebe praktizieren, eine neue Bewegung beginnen werden, die Frieden nicht nur in den Nahen Osten sondern in die gesamte Welt bringen wird.

Das ist die Vision und der Zweck des Interreligiösen und Internationalen Friedensrates (IIPC). Wenn wir die IIPC als eine „Friedens UNO“ bezeichnen, meinen wir damit, dass es eine Notwendigkeit für eine internationale Organisation gibt, die Aufopferungsbereitschaft für den Frieden verkörpert. Wahrer Friede ist nicht bloß die Abwesenheit von Gewalt und Konflikt. Wahrer Friede beschreibt die Qualität aller menschlichen Beziehungen, Beziehungen, die getragen sind von Respekt, Wertschätzung, Harmonie, Kooperation und gemeinsamen Wohlergehen. Diese Vision zielt auf die Errichtung einer Welt wahren und dauerhaften Friedens ab, eine Welt, die wir Friedensreich oder Reich Gottes nennen mögen. Das ist ein Bereich universeller wahrer Liebe. Dieses Ideal existiert im Herzen eines jeden Menschen.

Es sind in der Tat die religiösen Leiter, im Besonderen Juden, Christen und Muslime, die Hand in Hand hervortreten sollten, um das Friedensreich in dieser Zeit zu errichten. Lasst die religiösen Leiter eine Friedens-UNO schaffen. Lasst die mutigen religiösen Leiter sich erheben und als Freiwillige in der Friedens-UNO mitarbeiten, lasst uns einen neuen Friedenskorps formen, der den Weg aufzeigt. Lasst uns eine Friedensbewegung formen und eine „Wahre Liebe“ Revolution für den Frieden entfachen.

Ich bitte Sie ernsthaft diesen Punkt zu erwägen. Welche Alternative haben wir? Ist uns Friede ein ernsthaftes Anliegen? Gottes Herz schmerzt. Menschen sterben. Leben werden weggeworfen. Lasst uns die Leiter sein, die die Welt in dieser Zeit braucht.

Danke und möge Gottes Segen mit Ihnen sein.