Dr. Hak Ja Han Moon

Wahre Eltern und Wahre Familie

Gründungsansprache der Familienföderation für Weltfrieden

Verehrte Gäste, Mitglieder der Familienföderation für Weltfrieden, meine Damen und Herren!

Es ist mir heute eine große Freude, über die Wahre Familie zu Ihnen zu sprechen. Wie Sie wissen, ist die Familie die Wiege des menschlichen Lebens und der Eckstein für eine friedliche Welt.

Ich hoffe, daß wir bei dieser Zusammenkunft den Weg finden, wahre Familien zu errichten, die gesund und von der Liebe Gottes erfüllt sind. Gott ist der absolut Eine, der Einzige, der Unveränderliche, der Ewige. Sein Wille bleibt gleich. Wenn die Menschen Adam und Eva in der Liebe Gottes ein Leib geworden wären, wäre alles ganz und vollkommen geworden. Der Ursprung, der Zweck und der Verlauf von Gottes Schöpfung sind absolut. Ebenso ihre Ursache, Wirkung und Ausrichtung.

Die Vorfahren der Menschheit, Adam und Eva, gerieten in ein Chaos, nachdem sie durch ihre Unwissenheit gefallen waren. Diese Unwissenheit und dieses Chaos breitete sich von der individuellen Ebene auf die Ebenen der Familie, der Nation und der Welt aus. Es war die Aufgabe der Religion und der Vorsehung der Erlösung, uns aus dem Bereich des Falles zu befreien.

In den Letzten Tagen kommt der Messias und lehrt klar die absolute, einzige, unveränderliche und ewige Ursache, Richtung und Wirkung aus Gottes Sicht. Er wird die Welt von der Unwissenheit und vom Chaos befreien und sie an ihren Ursprung, das Herz Gottes, zurückführen. Das ist die Erfüllung des Willens Gottes.

Wenn das nicht geschieht, werden in den Letzten Tagen alle Religionen, „Ismen", Gedankensysteme und Nationen vergehen. Die Menschheit steht nun an der Schwelle zum 21. Jahrhundert und wird in nur wenigen Jahren die neue historische Epoche des dritten Jahrtausends betreten. In diesem wichtigen Augenblick möchte ich über die „Vorsehung der Erlösungsgeschichte aus der Sicht des Prinzips" sprechen, damit wir uns mit Entschiedenheit auf das neue Zeitalter vorbereiten können.

Gott und Menschheit sollten in Wahrer Liebe erfüllt und vollkommen miteinander leben. Um diese Einheit mit Gott zu erreichen, sollte der Mensch eine Bedingung der Verantwortung erfüllen. Darum mußte Gott den ersten Vorfahren das Gebot geben. Mit anderen Worten: Gott wußte, daß sie in der Wachstumsperiode waren, auf dem Weg zur Vollkommenheit. Darum gab er seinen Kindern das Gebot als Bedingung, um das Allerkostbarste erben zu können: Wahre Liebe.

Ursprünglich sollte uns Wahre Liebe durch Lebenserfahrung und innere Erkenntnis zuteil werden. Wahre Liebe kann man nicht durch Worte, einen geschriebenen Text oder eine schulische Ausbildung erlernen. Sie wird nur im Leben vollständig erfahren. Auch Adam und Eva kamen als Neugeborene zur Welt und sollten nach und nach das Herz Wahrer Kinder, Wahrer Geschwister, Wahrer Eheleute und Wahrer Eltern erleben; durch Erfahrungen, die ihr ganzes Leben ausfüllten, sollten sie zur Vollkommenheit reifen. Erst nachdem man die Liebe Gottes in ihrer ganzen Fülle erfahren hat, kann man den Zweck der Schöpfung vollenden und zum idealen menschlichen Wesen werden.

Jeder Mensch wünscht sich, daß sein Objekt der Liebe zehn Millionen Mal so wertvoll sei wie er selbst, oder sogar unendlich wertvoller. Auch Gott sehnt sich danach, daß die Menschheit – sein Objekt der Liebe – unendlich wertvoll wird. Wenn ein Mensch sich vervollkommnet, dann erhält er gottgleichen Wert, da er Gottes Wesen und Vollkommenheit erlangt.

Gottes Ideal der Wahren Liebe

Gott ist absolut, aber er kann sein Ideal Wahrer Liebe nicht allein verwirklichen. Denn Liebe braucht immer ein Objekt – einen Geliebten. An diesem Punkt sollten wir das Verhältnis zwischen der Wahren Liebe Gottes und jener der Menschheit verstehen, wie sie beginnen und wie sie zur Vollendung gelangen. Was wäre geschehen, wenn Gott nicht die Menschen als absolute Objekte seiner Wahren Liebe erwählt hätte, sondern diese Liebe auf andere Weise zu schaffen und zu vollenden versucht hätte? In diesem Fall hätten Gott und Mensch mit unterschiedlichen Beweggründen, Ausrichtungen und Zwecken das Ideal Wahrer Liebe angestrebt. Gott hätte sein Ideal der Liebe durch ein Objekt erreichen müssen, das höher stünde als die Menschheit; und das menschliche Ideal der Liebe hätte keine direkte Beziehung zu Gott gehabt.

Doch Gott als das Subjekt Wahrer Liebe hat die Menschheit als Objekt seiner Wahren Liebe eingesetzt. Dementsprechend kann Gott sein Ideal der Wahren Liebe nur durch die Menschheit erfüllen. Die ideale Welt, in der Gott und Menschheit in absoluter Liebe vereint sind, erfüllt den Zweck der Schöpfung. Die Menschen sind als die wunderbarsten Objekte der Liebe Gottes geschaffen. Unter allen Geschöpfen verkörpern sie allein das Wesen Gottes. Sie sind als sichtbare Körper des unsichtbaren Gottes geboren. Wenn ein Mensch sich vollendet, wird er ein Tempel Gottes, ein sichtbarer, substantieller Körper, in dem Gott frei und in Frieden verweilen kann.

Gottes allumgreifendes Ideal der absoluten Wahren Liebe wird durch Menschen in einer vertikalen Eltern-Kind-Beziehung verwirklicht und vollendet. Gott hat zuerst Adam geschaffen. Er sollte der Sohn Gottes sein und zugleich sein substantieller Körper. Später schuf Gott Eva als Objekt Adams, damit Adam und Eva in der ehelichen Liebe das Ideal horizontaler Liebe verwirklichen konnten. Eva sollte die Tochter Gottes sein und als Braut substantiell das Ideal der horizontalen Liebe Gottes verwirklichen.

Der Ort, an dem Adam und Eva vollendet werden, unter dem Segen Gottes heiraten und einander zum ersten Mal lieben, ist auch der Ort, an dem Gott seine substantielle Braut trifft. Denn Gottes Ideal der absoluten Liebe steigt vertikal herab und tritt dort hinzu, wo das Ideal der ehelichen Liebe zwischen Adam und Eva horizontal verwirklicht wird. Die Wahre Liebe Gottes und die Wahre Liebe der Menschen begegnen und vervollkommnen einander an einem Punkt, obgleich sie von verschiedenen Richtungen herkommen, die eine vertikal und die andere horizontal.

Warum braucht Gott den Menschen ?

Gottes Schöpfungsakt war unvermeidlich. Wir können uns die Schöpfung nicht zweckfrei vorstellen. Es gibt nur einen Grund, warum Gott die Schöpfung benötigte: um das Ideal Wahrer Liebe zu verwirklichen. Gott hat das Leben von den einfachsten, niedrigsten Ebenen bis herauf zur menschlichen Ebene in Paaren, Subjekt und Objekt, Positiv und Negativ geschaffen, um Wechselbeziehungen unter dem Ideal der Liebe zu bilden.

Das Liebesideal der Schöpfung und Gottes Ideal äußerster Liebe sind nicht getrennt oder voneinander verschieden. Dieses Prinzip der Schöpfung bewirkt, daß die absolute Liebe Gottes durch die Erfüllung der Liebe zwischen Mann und Frau in der menschlichen Welt vollendet wird. Das ist der Grund, warum Gott am Anfang einen Mann und eine Frau schuf, Adam und Eva.

Gott ist das Subjekt der Wahren Liebe. Sein Schöpfungszweck forderte von Adam und Eva, dem Gebot Gottes zu gehorchen und sich als Wahrer Mann und Wahre Frau zu vervollkommnen. Darüberhinaus sollten sie ein Wahres Paar werden, vereint in der Wahren Liebe Gottes. Sie sollten in dieser Liebe Söhne und Töchter bekommen und so Wahre Eltern werden und glücklich leben. Wenn Adam und Eva einander in Wahrer Liebe vervollkommnet hätten, dann hätten sie Gottes Sehnsucht nach einen substantiellen Körper erfüllt. Und wenn sie einander als Wahres Paar vervollkommnet hätten, wäre das Ideal von Gottes absoluter Liebe Wirklichkeit geworden. Adam und Eva hätten gute Kinder gehabt und wären Wahre Eltern geworden – und Gott hätte sich selbst substantiell als Ewige Eltern erwiesen und sein Ideal erreicht: Die Zugehörigkeit zum Himmelreich würde sich im ewigen Leben in der geistigen Welt ins Unendliche ausweiten, gegründet auf die unzähligen Generationen von Nachkommen in der physischen Welt.

Aber die menschlichen Vorfahren Adam und Eva sind von Gott abgefallen. Als sie aus dem Garten Eden verstoßen wurden, hatten sie noch keine Kinder. Da Gott sie vertrieben hatte, konnte er ihnen nicht nachgehen, um ihre Ehe zu segnen. So stammt die ganze Menschheit von unseren gefallenen Vorfahren ab. Die Menschheit hat sich ohne einen direkten Bezug zur Liebe Gottes vermehrt.

Meine Damen und Herren! Kann der Fall des Menschen durch das Essen einer Frucht geschehen? Nein. Der Fall von Adam und Eva bestand in der Sünde der Unzucht, die gegen das Ideal der Wahren Liebe Gottes verstieß. Daß für Adam und Eva das Gebot nötig war, zeigt, daß sie noch nicht vollkommen waren, als sie fielen. Das heißt, sie befanden sich noch in der Periode ihres Wachstums. Der Erzengel, symbolisiert durch eine Schlange, verführte Eva dazu, die Frucht von Gut und Böse zu essen. Das war ihr geistiger Fall. In der Folge verführte sie Adam (der auch noch nicht reif genug war, von der „Frucht" essen zu dürfen), und dann fielen sie physisch.

Im Garten Eden, wo Adam und Eva in Gemeinschaft mit Gott standen und glücklich lebten, konnte nur eine Sünde fatale Folgen haben: unerlaubte Liebe. Der erste Liebesakt unserer menschlichen Vorfahren hätte die Vollendung der Liebe Gottes selbst sein sollen. Damit hätte ein Fest begonnen – so lang wie die ganze Geschichte; ein niemals endender Rausch der Freude und des Segens für Gott, Adam und Eva und das Universum. Es hätte ein freudiges Ereignis sein sollen, bei dem Liebe, Leben und die Abstammungslinie Gottes in der Menschheit verankert worden wären.

Aber das Gegenteil geschah: Adam und Eva verhüllten ihren Unterleib und versteckten sich bebend vor Angst hinter den Bäumen. Im Ungehorsam gegen das himmlische Gesetz sind sie eine unsittliche Beziehung eingegangen und haben damit die Grundlage für falsche Liebe, falsches Leben und falsche Abstammung gelegt.

Als Nachkommen von Adam und Eva sind alle Menschen mit der ursprünglichen Sünde geboren. Der Fall brachte den Konflikt zwischen Geist und Körper in jeder Person hervor; er bewirkte, daß unsere Gesellschaften voll unreiner Liebe sind und die Menschen Dinge tun, die dem Verlangen ihres ursprünglichen Gemütes widersprechen.

Verantwortung für die Liebe übernehmen

Dem Ideal der Liebe entsprechend bestehen alle Liebesbeziehungen im Tier- und Pflanzenreich ausschließlich zum Zweck der Fortpflanzung. Die Menschen sind die einzige Ausnahme, wir sind in der ehelichen Liebesbeziehung frei. Das ist das spezielle Privileg des Menschen als Herr über die ganze Schöpfung. Gott gab den Segen und die unendliche Freude der Liebe allen seinen Söhnen und Töchtern. Jedoch verlangt die wahre Freiheit, die Gott gewährt, auch nach der Verantwortung des Menschen. Falls eine Person darauf bestehen wollte, die Liebe in Freiheit, aber ohne Verantwortung auszuüben, wieviel Verwirrung und Zerstörung wäre die Folge! Das höchste Ideal der menschlichen Liebe ist nur erreichbar, wenn man für die Liebe Verantwortung übernimmt.

Diese Verantwortung können wir uns auf dreifache Weise vergegenwärtigen. Die erste Verantwortung besteht darin, Meister der Wahren Liebe zu werden, wahrhaft frei zu sein, Gott für die Freiheit der Liebe zu danken und zu wissen, wie man sich selbst kultiviert und kontrolliert. Diese Verantwortung für eine Liebesbeziehung sollte nicht wegen gesetzlicher Vorschriften oder gesellschaftlicher Konventionen übernommen werden.Vielmehr sollten wir innerhalb der lebendigen vertikalen Beziehung zu Gott, aus eigenem Entschluß und eigener Selbstbeherrschung verantwortlich handeln.

Die zweite Verantwortung betrifft das Objekt der Liebe. Von Natur aus möchte der Mensch die Liebe seines Partner nicht mit jemand anderem teilen. Die horizontale eheliche Liebe unterscheidet sich von der vertikalen Liebe zwischen Eltern und Kindern: in dem Augenblick, in dem sie geteilt wird, verliert sie ihr Potential zur Vollkommenheit. Das Prinzip der Schöpfung fordert nämlich, daß Mann und Frau eins werden in absoluter Liebe – und die Liebe gibt jedem Partner die Verantwortung, absolut für den anderen zu leben.

Die dritte Verantwortung der Liebe ist die gegenüber den Kindern. Die Liebe der Eltern ist die Basis für das Selbstbewußtsein und das Glück der Kinder. Sie sehnen sich danach, in der totalen und harmonischen Einheit ihrer Eltern in Wahrer Liebe geboren zu werden und in dieser Liebe aufgezogen zu werden. Die wertvollste Verantwortung der Eltern besteht nicht nur in der äußeren Erziehung der Kinder, sondern auch darin, ihnen Lebenselemente der Wahren Liebe zu geben, durch die sie ihre Spiritualität entfalten können. Aus diesem Grund ist die Familie so wertvoll. Die tägliche Erfahrung des Herzens von Wahren Kindern, Geschwistern, Ehepartnern und Eltern kann man nirgendwo sonst machen als in der Wahren Familie.

Wenn Adam und Eva ein Paar der Wahrer Liebe mit Gott als Mittelpunkt geworden wären, hätte Gott in Adam als seinem substantiellen Körper wohnen und so Eva lieben können. Mehr noch: Adam und Eva hätten Wahre Eltern werden können, die Gott substantiell verkörpern; und sie hätten der Ursprung der guten Liebe, eines guten Lebens und einer guten Abstammungslinie werden können.

Durch den Fall jedoch wurden Adam und Eva zum substantiellen Körper Satans und wurden schließlich zum ersten sündigen Paar, zu sündigen Eltern und Vorfahren. Ihre Vereinigung wurde die Wurzel von Liebe, Leben und Herkunft unter dem Vorzeichen der Sünde. Weil die Menschheit von dieser Wurzel abstammt, sind die Menschen Nachkommen des ehebrecherischen Satan, des Feindes Gottes, und erbten diese Linie von sündigen Eltern.

Meine Damen und Herren! Wie groß muß das Leid Gottes gewesen sein, als unsere menschlichen Vorfahren durch ihren Fall sein Ideal der Wahren Liebe zerstörten! Die Menschen sollten die Söhne und Töchter Gottes sein, aber sie erkennen ihn nicht als ihre ursprünglichen Eltern. Doch obwohl seine Söhne und Töchter Satan dienten, hat Gott an der Vorsehung der Erlösung gearbeitet. Weil er ein absolutes Wesen ist und sein Schöpfungsideal ebenfalls absolut ist, hat er trotz seiner tiefen Trauer die Vorsehung der Erlösung durchgeführt. Gottes Vorsehung der Erlösung ist die Vorsehung der Wiederherstellung. Das heißt den verlorenen Zweck der Schöpfung wiederzugewinnen, mit der Wahren Liebe als Mittelpunkt. Die Vorsehung der Erlösung ist auch die Vorsehung der Neuschöpfung.

Die Essenz der Vorsehung Gottes

So gesehen geht es in der Vorsehung der Erlösung grundlegend darum, den Samen für das ursprüngliche Kind neu zu erschaffen – für den Menschen, der das Ideal der Schöpfung erfüllen wird. Das Leben und die Blutslinie, die mit der falschen Liebe des Ehebrechers Satan begannen und die Gott verabscheut, müssen gereinigt werden. Das wesentliche Ziel der Vorsehung ist es, die Geburt des Wahren Stammvaters herbeizuführen, des Erlösers, der mit der Wahren Liebe, dem Leben und der Abstammungslinie Gottes verbunden ist.

Da die ersten Vorfahren der Menschheit in ihrer Verantwortung versagten, die unsittliche Linie Satans übernahmen und unter seine Herrschaft gerieten, konnte selbst Gott nicht direkt eingreifen und die Menschen in ihre ursprüngliche Position zurückbringen. Auch kann Gott die Menschen, die von sich aus die Seite des bösen Erzengels gewählt hatten, weder bedingungslos akzeptieren noch bestrafen. So verwendet Gott die Strategie, eine zentrale Person in die Position des guten Erzengels zu stellen; wenn diese Person zuerst geschlagen wird, erfüllt sie damit die Wiedergutmachungsbedingung, um das Verlorene wiederzugewinnen. Satan schlägt als erster zu, aber letztlich wird er verlieren. Der Erste, Zweite und Dritte Weltkrieg – der „Kalte Krieg" – sind gute Beispiele dafür. Die Seite, die zuerst zugeschlagen hat, ist unterlegen.

Aus der Gesamtperspektive der Vorsehung der Wiederherstellung gesehen, ist die Zusammenarbeit von Mutter und Sohn eine sehr wichtige Grundlage. So war es zur Zeit von Jakob, Mose und Jesus. Gott führte seine Vorsehung durch, um die Menschen von der satanischen Abstammung und Lebensweise zu trennen. Dazu errichtete er die Grundlage der Zusammenarbeit zwischen einer Mutter – mit der Aufgabe, die Verantwortung Evas, der Verursacherin des Falls, zu erfüllen – und dem zweiten Sohn der Familie.

Gott kann nicht direkt mit dem ersten Sohn in Verbindung treten, weil dieser in der Position eines direkten Blutsverwandten Satans steht, der durch den Fall als erster die Menschheit beherrschte. Gott stellte die Abstammungslinie des Guten wieder her, indem er den jüngeren Sohn – als den symbolischen Vertreter des Guten – eine Bedingung erfüllen ließ. Dann ließ Gott den ersten Sohn, der die Seite des Bösen symbolisierte, eine dem zweiten Sohn untergeordnete Position einnehmen.

In der Familie Adams führte Gott die Vorsehung durch, indem er den ersten Sohn Kain dem zweiten Sohn Abel unterordnete. Obwohl Eva gefallen war, hätte sie sich als Mutter Mühe geben sollen, zwischen den beiden Brüdern Einheit zu schaffen. Letztlich jedoch ermordete Kain Abel (Genesis 4,8). Die Vorsehung der Erlösung wurde nicht erfüllt und daher verlängert. – Auch zur Zeit Noahs war eine spezielle Form der Zusammenarbeit zwischen Mutter und Sohn erforderlich. Aber diese Formel der sinnvollen Zusammenarbeit wurde erst zur Zeit von Rebekka und Jakob erfüllt.

Am Sündenfall waren drei Wesen beteiligt: Adam, Eva und der Erzengel. Der Erzengel verführte Eva und verursachte ihren geistigen Fall, und später verführte die gefallene Eva Adam und veranlaßte damit den physischen Fall. In der Folge kehrten sie Gott den Rücken, und der gefallene Erzengel wurde zum Satan. Die Vorsehung der Erlösung ist die Vorsehung der Wiederherstellung. Die Richtung, die das Prinzip der Wiederherstellung vorgibt, lautet daher: sich 180 Grad gegen die Richtung des Sündenfalls zu bewegen.

Gott verlor Adam, den Samenträger für Wahre Liebe und Wahres Leben. Daher mußte Gott einen Sohn finden, der neuen Samen in sich trägt – frei von der Anklage Satans. Genauso wie Gott zur Zeit der Schöpfung zuerst Adam hervorbrachte, muß er gemäß der Vorsehung der Erlösung/Neuschöpfung zuerst einen Sohn vorbereiten, der keine Beziehung zum Fall hat. Das ist die Grundlage für die Idee des Kommens des Messias. Der Messias weist das sündige Leben der Menschen mit gefallener Abstammung unter der Herrschaft Satans von sich. Er kommt als Wahrer Mensch, der die gefallene Menschheit mit dem Samen des neuen Lebens verbindet. Der Messias hat seine Wurzeln in Gott und kommt als der Zweite Adam, der alle Sünden des ersten Adam bereinigt. Aus diesem Grund kann Gott nicht einen „Supermann-Messias" senden, der nur durch Wunder wirkt.

Damit ein Sohn mit dem Samen von Gottes Liebe und Gottes Leben auf Erden geboren werden kann, muß zuerst eine Mutter da sein. Und die Mutter kann dieses Kind nicht auf herkömmliche Weise zur Welt bringen, sondern die Empfängnis muß nach der Formel der Wiederherstellung geschehen. Alle Zusammenarbeit zwischen Müttern und Söhnen in der Vorsehung der Wiederherstellung ist Vorbereitung und Bedingung, damit der Sohn Gottes mit dem Samen des neuen Lebens und frei von der Anklage Satans geboren werden kann. Mutter und Sohn stellen die Liebe, das Leben und die Abstammungslinie, die Satan an sich gerissen hat, wieder her, indem sie Bedingungen zur Vermeidung von Satans Angriffen schaffen und der erstgeborene Sohn, der das Böse symbolisiert, sich unterordnet.

Jakobs Sieg und seine Bedeutung

Die Bibel, die über Gottes Werk der Vorsehung berichtet, enthält viele schwer verständliche Geschichten. Zum Beispiel betrog Rebekka ihren Gatten Isaak und ihren erstgeborenen Sohn Esau und half ihrem zweiten Sohn Jakob, den Segen zu erhalten (Genesis 27). Gott stand auf der Seite dieser Mutter und dieses Sohnes. Obwohl ihre Methoden auf den ersten Blick ungerecht erscheinen, segnete Gott sie für ihre Handlungen.

In der Familie Adams kämpften Kain und Abel außerhalb des Mutterleibes. Ihr Kampf endete mit dem Tod Abels, des zweiten Sohnes.

Dann kam Jakob. Er stand auf dem Fundament der Verdienste vieler Menschen auf Gottes Seite, die nach der Zeit Abels Wiedergutmachung geleistet und Opfer gebracht hatten. Jakob erreichte schließlich den Punkt, an dem Satan die Herrschaft über die Menschheit an sich gerissen hatte. Dann begegnete er seinem Zwillingsbruder Esau. An der Furt des Jabbok legte Jakob die Bedingung des geistigen Sieges über den Engel (Genesis 32,28). Dann überwand er Esau (Genesis 33), der den substantiellen Körper des Erzengels repräsentierte. Daraufhin wurde Jakob als erster Sieger in der Geschichte gesegnet und erhielt den Namen „Israel". Zu dieser Zeit war er allerdings schon vierzig Jahre alt.

Satan hatte den Samen der falschen Liebe in den Leib Evas gesät, und sie brachte sündiges Leben zur Welt. Daher mußte Gott einen Mutterleib reinigen, von dem der himmlische Sohn geboren werden konnte. Diese Reinigungsperiode der Trennung von Satan mußte mit der Empfängnis beginnen und bis zum Alter von 40 Jahren dauern. Obwohl Jakob also siegreich war, entsprach er nicht diesem Kriterium. Die große Mutter, die sich der Verantwortung für diese Bedingung stellte, war Tamar.

Tamars Rolle in der Vorsehung

Tamar hatte Er, den ältesten Sohn Judas, geheiratet (Genesis 38). Doch Er mißfiel Gott, und er starb. Dem Brauch jener Zeit gemäß gab Juda Tamar seinen zweiten Sohn, Onan. Durch ihn sollte sie für Er ein Kind zur Welt bringen. Doch Onan wußte, daß Tamars Kind nicht sein eigen sein würde, und so ließ er seinen Samen zu Boden fallen. Das war eine Sünde vor Gott, deretwegen Onan starb.

Dann wollte Tamar Schela, den dritten Sohn Judas, zum Mann, aber Juda gab ihn ihr nicht. Juda dachte, daß seine beiden Söhne Tamars wegen gestorben waren. Darum fürchtete er, daß auch Schela zu Tode kommen und damit sein Stamm aussterben würde.

Aber Tamar war überzeugt, daß sie die Linie des auserwählten Volkes weiterführen sollte. Um das zu tun, verkleidete sie sich als Prostituierte, schlief mit ihrem Schwiegervater Juda und wurde mit Zwillingen schwanger. Als sie geboren werden sollten, streckte einer der beiden Zwillinge, Serach, seine Hand aus dem Mutterleib, um als erster geboren zu werden. Doch er wurde in den Schoß zurückgezogen. Der zweite Sohn, Perez, kam als erster zur Welt und übernahm damit die Position des älteren Bruders. So kämpften also in Tamars Leib die beiden Söhne miteinander, und die Umkehr ihrer Positionen trennte sie von Satan. Das war die Bedingung für die Wiederherstellung im Mutterschoß, durch die der Messias in der Blutslinie des auserwählten Volkes geboren werden konnte; auf der Grundlage der Nation Israel, die sich zweitausend Jahre später dem römischen Kaiserreich stellen sollte. Die siegreiche Bedingung auf der nationalen Ebene konnte dann im Leib einer Mutter gelegt werden, die von satanischer Anklage frei und vorbereitet war, den Samen für den Sohn Gottes zu empfangen. Auf dieser Grundlage trat die heilige Mutter Maria in den Hauptstrom der Vorsehung Gottes.

Maria empfängt Gottes Willen

Maria war mit Josef verlobt und erhielt vom Erzengel Gabriel die überraschende Botschaft, daß der Messias durch sie geboren werden würde (Lukas 1,31). In jenen Tagen wurde eine unverheiratete Frau getötet, wenn sie schwanger war. Aber Maria nahm den Willen Gottes mit absolutem Glauben an und sagte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort" (Lukas 1,38).

Maria besprach sich mit dem Priester Zacharias, der mit ihr verwandt und sehr angesehen war. Seine Frau Elisabeth war durch Gottes Hilfe mit Johannes dem Täufer schwanger. Sie sprach zu Maria: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" (Lukas 1,42–43). Mit diesen Worten bezeugte sie die kommende Geburt Jesu.

Auf diese Weise gab Gott Maria, Zacharias und Elisabeth vor allen anderen über Jesu Geburt Bescheid. Jeder von ihnen hatte die absolut entscheidende Mission, dem Willen Gottes zu folgen und Jesus zu dienen. Zacharias' Familie ließ Maria in ihrem Haus wohnen. Jesus wurde im Hause des Zacharias gezeugt.

Elisabeth und Maria waren Kusinen mütterlicherseits, doch im Einklang mit Gottes Vorsehung wurden sie als Schwestern betrachtet – Elisabeth als die ältere (Kain) und Maria als die jüngere (Abel). Maria erhielt Elisabeths Hilfe in der Gegenwart von Zacharias. Durch diese Zusammenarbeit machte Zacharias' Familie den Mangel an Einheit zwischen Mutter und Sohn in Jakobs Familie mit Lea und Rachel (Genesis 29-30) wieder gut. So konnte Jesus empfangen werden. Zum ersten Mal in der Geschichte konnte der Same des Sohnes Gottes auf Erden aufgehen – der Same des Wahren Vaters. Auf diese Weise konnte Gottes eingeborener Sohn, der Meistgeliebte Gottes, zum ersten Mal in der Geschichte geboren werden.

Maria mußte etwas erfüllenen, das mit dem Hausverstand nicht zu begreifen war und auch nach dem damals geltenden Gesetz nicht leicht toleriert werden konnte. Maria, Elisabeth und Zacharias waren geistig bewegt worden. Sie folgten der Offenbarung, die von Gott kam, und sie glaubten bedingungslos daran, daß dies der Wille und die Sehnsucht Gottes war.

Obwohl der Sohn Gottes auf Erden geboren werden konnte, benötigte er eine Art Schutzwall, um in der satanischen Welt sicher aufwachsen und den Willen Gottes erfüllen zu können. Gott hatte gehofft, daß diese drei Menschen in der Familie des Zacharias jene schützende Umgebung errichten würden.

Es gäbe vieles darüber zu sagen, wie ernsthaft sie den Sohn Gottes schützen und ihm dienen und wie lange sie miteinander vereint bleiben hätten sollen. In der Bibel wird berichtet: „Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück" (Lukas 1,56). Danach gibt es keinen biblischen Bericht über irgendeine weitere Kommunikation zwischen Maria, Elisabeth und Zacharias. Nachdem Maria Zacharias' Haus verlassen hatte, begannen die Schwierigkeiten für Jesus und Maria. Die Familie des Zacharias hätte der Schutzwall für Jesus sein sollen, solange er lebte.

Bald darauf entdeckte Josef, daß Maria schwanger war. Wie groß muß sein Schock in diesem Augenblick gewesen sein! Maria, seine geliebte Verlobte, war ohne Beziehung zu ihm schwanger geworden, nachdem sie drei Monate an einem anderen Ort gewesen war. Es war nur natürlich für Josef, Maria zu fragen, wem das Kind in ihrem Schoß gehörte. Was wäre geschehen, wenn Maria zu jener Zeit alles erklärt hätte? Falls sie alles offengelegt hätte, hätte dies das Ende einer Sippe bedeuten können. So antwortete Maria einfach, daß sie durch den Heiligen Geist schwanger geworden sei.

Marias Schwangerschaft wurde sichtbar, und die Leute aus der Umgebung bemerkten es. Was wäre passiert, falls Josef gesagt hätte, daß er nichts über diese Schwangerschaft wußte? Doch Josef war ein rechtschaffener Mann. Er glaubte der Offenbarung Gottes und verteidigte Maria. Er behauptete, selbst für diese Schwangerschaft verantwortlich zu sein. Maria wurde vielleicht verspottet, weil sie während ihrer Verlobungszeit schwanger geworden war, aber dem Tod durch Steinigung war sie entgangen.

Josef, der Maria liebte, beschützte sie am Anfang auf diese Weise. Doch in seinem Herzen herrschte große Bedrängnis. Nach der Geburt Jesu, wurde Josefs Argwohn bezüglich des Kindesvaters immer größer, und er litt zutiefst. Als Jesus heranwuchs, entfernten sich beide innerlich immer mehr voneinander. Deshalb gab es häufig Familienprobleme. Jesus wurde als unrechtmäßiger Sohn angesehen, und da ihm der Schutz von Zacharias' Familie und die Liebe Josefs fehlten, wuchs er mit einer unbeschreiblichen Einsamkeit im Herzen auf.

Keine Braut für Jesus

Jesus war sich seines Weges als Messias bewußt, und im Stillen litt er an den Umständen seiner Einsamkeit und an dem großen Hindernis, das sie für die Erfüllung des Willens Gottes darstellten. Der Messias ist der Wahre Vater. Und um diese Mission zu erfüllen, brauchte er seine substantielle Braut. Jesus mußte die falsche Liebe an der Wurzel umkehren, durch die der Erzengel Eva, die als Schwester Adams heranwuchs, zu Fall gebracht hatte. Folglich hätte Jesus als Sohn Gottes in der Position Adams die jüngere Schwester von jemandem in der Erzengelposition erhalten sollen. Diese Braut hätte niemand anderer als Zacharias' Tochter, die jüngere Schwester Johannes des Täufers, sein sollen. Um dies in einer Welt zustande zu bringen, in der Satan die Rolle des Eigentümers und Herrn spielt, brauchte Jesus Schutz durch absoluten Glauben. Tragischerweise jedoch brach das ganze Fundament um ihn herum zusammen.

Das wäre nicht passiert, wenn Zacharias und Elisabeth – sie hatten ja die Offenbarung Gottes und seine geistige Hilfe empfangen – absoluten Glauben bewahrt hätten. Wenn sie ihre Verantwortung erfüllt hätten, wäre Maria fortgesetzt mit ihnen in Kontakt geblieben, auch nach dem dreimonatigen Aufenthalt in ihrem Haus. Gott erwählte Zacharias' Familie vor der ganzen Welt als die ersten Repräsentanten, die Jesus auch nach seiner Geburt schützen, ihm dienen und ihn als den Messias bezeugten sollten. Sie hätten nicht nur Jesus als dem Sohn Gottes und Messias in völliger Hingabe dienen sollen, sondern sie hätten auch den Willen Gottes durch Jesus kennenlernen und ihm absolut folgen sollen. Auch Johannes der Täufer wurde geboren, um Jesus zu dienen. Seine Verantwortung wäre gewesen, alle seine Nachfolger zur Reue, zum Glauben an Jesus und zum Empfang der Erlösung zu führen.

Obwohl Zacharias, Elisabeth und Johannes der Täufer zunächst Jesus als den Sohn Gottes bezeugten, gibt es keine Hinweise dafür, daß sie ihm als solchem dienten. Der angesehene Priester Zacharias war einfach ein Zuschauer, und Johannes der Täufer hielt sich von Jesus fern. Diese Umstände wurden zum Hindernis für die Menschen, Jesus nachzufolgen, und machten seinen Weg sehr schwierig. Und als diese Familie den Glauben an Jesus verloren hatte und ihn nur noch mit den Augen der Menschen sah, konnte sie ihm nicht mehr helfen, seine Braut zu empfangen.

Wir sollten auch beachten, welchen Einfluß die Beziehung zwischen Josef und Maria auf Jesus hatte. Maria mußte die Positionen Evas und Tamars durch Wiedergutmachung wiederherstellen, daher hätte sie nur die Verlobte Josefs bleiben sollen. Von der Vorsehung her konnten sie nicht als Mann und Frau miteinander leben. Nach Gottes Wunsch sollten sie weder vor noch nach Jesu Geburt geschlechtliche Beziehungen eingehen. Josef liebte Maria auch noch nach Jesu Geburt, aber Maria hätte Jesus als den Sohn Gottes aufziehen und deshalb die Trennung von Josef anstreben sollen.

Aber in der Realität war dies nicht so einfach. Maria hatte sexuelle Beziehungen zu Josef, obwohl ihr ursprüngliches Gemüt dagegen protestierte. Sie hatten Kinder, womit sich Evas Fehler wiederholte. So drang Satan in sie ein. Mit Ausnahme von Jesus gerieten alle, die ihn beschützen sollten, unter Satans Herrschaft: sein Vater, seine Mutter, seine Abeltyp-Brüder (Johannes der Täufer und seine Brüder) und seine Kaintyp-Brüder (Josefs Söhne).

Jesus – mit menschlichen Augen betrachtet

Wenn Satan in jemanden eindringt, verliert er jede geistige Hilfe und Inspiration. Das Vertrauen in Gott und der Sinn für Dankbarkeit ihm gegenüber gehen verloren. Man beginnt, alles mit menschlichen Augen zu sehen. Maria war Jesus bei der Hochzeit, die er wünschte, keine Hilfe. Sie stellte sich sogar dagegen. Das war der unmittelbare Grund dafür, warum Jesus seine Braut nicht empfangen und Wahrer Vater werden konnte; und so war er gezwungen, den Weg des Kreuzes zu gehen.

Bei der Hochzeit zu Kana sprach Jesus zu Maria: „Frau, was hast du mit mir zu schaffen?" (Johannes 2,4) Diese Worte offenbaren ein vorwurfsvolles Herz einer Mutter gegenüber, die bei den Hochzeiten anderer half, aber Jesus die Unterstützung bei seiner Brautsuche – dem wichtigsten Erfordernis der Vorsehung – verweigerte. Aus dieser Perspektive verstehen wir nun, warum Jesus fragte: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?" (Matthäus 12,48).

Angesichts des Widerstandes von Maria, Zacharias, Elisabeth und schließlich von Johannes dem Täufer gab Jesus die Hoffnung auf, daß sie ihn in seiner Mission unterstützen würden. Daher verließ Jesus seine Heimat, um eine neue geistige Grundlage zu schaffen und die Vorsehung der Erlösung neu zu beginnen.

Jesus, der nun keine Familie und kein Zuhause mehr hatte, klagte: „Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann." (Matthäus 8,20). Jesus versuchte, seine verlorengegangene Familiengrundlage wieder zu errichten. Darin bestand der Drei-Jahres-Kurs seines öffentlichen Wirkens.

Die Leute glaubten letztlich nicht an ihn. Als auch die Jünger ihren Glauben verloren, wurde Jesus von Satan angegriffen. Und als seine Grundlage zusammenbrach, ging er den Weg des Kreuzes.

Ursprünglich war Jesus als der Messias zur Erde gekommen, um seine Jünger und die ganze Menschheit zu segnen. Er sollte das sündenlose Reich Gottes errichten. Doch weil er keinen Glauben fand, konnte er seine Braut nicht empfangen.

Er konnte nicht der Wahre Vater werden und er konnte seine Mission nicht erfüllen. Deshalb versprach er wiederzukommen.

Das Ideal Wahrer Eltern vollenden

Der Herr der Wiederkunft kommt, um die Grundlage von Gottes Vorsehung der Wiederherstellung fertigzustellen, die Jesus unvollendet ließ. Er kommt sozusagen als der Same des ursprünglichen Wahren Kindes, um das Ideal der Schöpfung zu vollenden. Er kommt, um das Ideal Wahrer Eltern – des Ursprungs der Wahren Liebe, des Wahren Lebens und der Wahren Abstammungslinie von Gott – zu erfüllen. Er kommt auf dem siegreichen Fundament der zentralen Vorsehung Gottes bis herauf zur Zeit Jesu. Er steht auch auf dem siegreichen Fundament des Lebens Jesu und findet die Braut, die Jesus nicht finden konnte. Miteinander werden sie zu Wahren Eltern, um die ganze Menschheit zu befreien.

Durch die Segnung neuer Familien, die Gottes ursprüngliche Abstammungslinie weitergeben, werden die Wahren Eltern fähig sein, der ganzen Menschheit Erlösung zu bringen. Die Menschen werden Wahre Personen, die in die Wahre Liebe, das Wahre Leben und die Wahre Abstammungslinie Gottes eingepflanzt sind. Darüberhinaus wird der Messias eine Wahre Familie errichten und so das Himmelreich auf Erden schaffen. Die Internationalen Heiligen Hochzeiten gründen diese neue Abstammungslinie, wenn der Herr der Wiederkunft im Fleisch kommt.

Auf der Ebene der großen Weltfamilie macht der Herr wieder gut, was in Adams Familie verloren ging und stellt das Wahre Erstgeburtsrecht, die Wahre Elternschaft und das Wahre Königtum wieder her, das in Adams Familie errichtet werden sollte. Er wird diese Welt in das Himmelreich auf Erden unter der Herrschaft Gottes verwandeln und das Himmelreich in der geistigen Welt zur Eintragung öffnen. Die Menschheit wird physisch wie geistig in das Zeitalter des Königtums eintreten, mit Gott als Mittelpunkt; sie wird eine siegreiche Welt der Freiheit, des Glücks und der Einigkeit hervorbringen. Sie wird das Himmelreich auf Erden und in der geistigen Welt errichten – Gottes Ideal der Schöpfung. Das ist die Vorsehung der Erlösungsgeschichte aus der Sicht des Prinzips.

Ich hoffe, daß Sie alle in der Zukunft diese freudvolle neue Ehesegnung erhalten können.

Verehrte Leiter und geschätzte Gäste, ich möchte Ihnen noch einmal meine Anerkennung aussprechen, daß Sie sich in Ihrem vielbeschäftigten Leben die Zeit genommen haben, an dieser bedeutsamen Versammlung teilzunehmen. Ich hoffe, daß Sie alle ein klares Verständnis entwickeln können, in welche Richtung sich die Geschichte der Vorsehung bewegt – und daß Sie wahre Vorreiter werden können bei der Errichtung einer friedvollen Welt. Möge Gott Sie und Ihre Familien segnen.